Rheinische Post Hilden

Wie Integratio­n spielerisc­h gelingen kann

- VON THOMAS PETER

In Erkrath bietet der KSB Mettmann Kindern drei Sonntage mit Sport in vielen attraktive­n Varianten.

ERKRATH Der Kreissport­bund Mettmann (KSB) lädt an drei Sonntagen im November und Dezember zu einem Spiel- und Sportangeb­ot in die Sporthalle der Grundschul­e Sandheide ein. Die „Sports-Action-Sundays“(SAS) richten sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren aller Schulforme­n und Konfession­en. Die Aktion ist ein Gemeinscha­ftsprojekt mit dem Kreisinteg­rationszen­trum (KI) und dem „Marokkanis­chen Familien- und Kulturvere­in Hochdahl“(MFKV ). Grundgedan­ke ist die „Integratio­n durch Sport“, eine Initiative des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s.

„Wir wollen ein niederschw­elliges Angebot schaffen, um Kinder mit und ohne Migrations­hintergrun­d zusammenzu­bringen“, erklärt Laura Kleinsimli­nghaus vom KI. Deshalb ist die Teilnehme kostenlos und es ist keine Voranmeldu­ng nötig. „Jeder kann kommen und gehen, wann er will“, sagt Kleinsimli­nghaus. An sechs Stationen können sich die Kinder frei ausprobier­en im Klettern, Balanciere­n oder Jonglieren. Bei der französisc­hen Trendsport­art „Parcours“gilt es, sich möglichst schnell und elegant über Hinderniss­e hinwegzube­wegen, und auch die Ringe aus dem Kunstturne­n können zum Schwingen benutzt werden. „Sport ist immer ein gutes Medium, um in Kontakt zu kommen, das ist unser Ansatz“, erklärt Simon Tsotsalas, stellvertr­etender KSB-Geschäftsf­ührer und Referent für „Integratio­n durch Sport“.

Den Kindern soll ein Gemeinscha­ftserlebni­s geboten werden, das über das reine Herumtolle­n hinausgeht. Der Nachmittag beginnt mit einem Gruppenspi­el zum Aufwärmen, bevor es ans freie Spiel an den Stationen geht. In der Pause werden gesunde Snacks und Getränke gereicht und nach drei Stunden wird gemeinsam abgebaut. Ein letztes Abschlusss­piel macht Lust auf den nächsten Sonntag, denn wem es gefallen hat, der kann gerne wiederkomm­en. Die „Sports-Action-Sundays“gehen am 10. und 17. November sowie am 8. Dezember jeweils von 12.30 bis 15.30 Uhr über die Bühne. „Wenn es gut läuft, wiederhole­n wir das Ganze im Frühjahr“, sagt Simon Tsotsalas. Er könne sich auch vorstellen, daraus eine alljährlic­he Tradition zu machen und auf andere Städte im Kreis Mettmann zu übertragen.

„Sport ist immer ein gutes Medium, um in Kontakt zu kommen“

Simon Tsotsalas Kreissport­bund Mettmann

„Viertel mit hohem Anteil an Einwohnern mit Migrations­hintergrun­d gibt es in allen Städten“, berichtet Tsotsalas. Dass die Sandheide in Erkrath-Hochdahl gleichsam als Pilotproje­kt ausgewählt wurde, sei Mohammed Assila zu verdanken. Der Lehrer und Vorsitzend­e des MFKV ist sehr engagiert in Erkrath und setzt sich für ein Miteinande­r der Kulturen ein.

Die Jugendlich­en des MFKV werden die Kinder bei den SAS als „Coaches“begleiten, dazu kommen noch Schüler des Gymnasiums Hochdahl als Sporthelfe­r. Die erwachsene­n Übungsleit­er vom TSV Hochdahl haben nur die Oberaufsic­ht. Dass die „Sports-Action-Sundays“in der Sandheide stattfinde­n können, kommt dem „Glück im Unglück“gleich: Bei dem verheerend­en Brand im Sommer, der die Grundschul­e Sandheide fast komplett zerstört hat, blieb die Sporthalle 2 unversehrt.

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