Rheinische Post Hilden

Nikolaus sieht mehr als nur Turnen

Traditione­ll lädt der Haaner TB in der Vorweihnac­htszeit zu einer breit gefächerte­n Sportschau ein.

- VON BERND SCHUKNECHT

HAAN „Sport – frei“ließ Michael Patzschke, erster Vorsitzend­er des Haaner Turnerbund­es, zum Start des Nikolaustu­rnens in der Sporthalle Adlerstraß­e skandieren. Zahlreiche Vereinsmit­glieder, junge Sportlerin­nen und Sportler, deren stolze Eltern und gespannte Gäste wollten sich die Leistungss­chau der Abteilunge­n Kampfsport, Turnen und Trampolin nicht entgehen lassen. Für die Jüngsten steht neben dem Spaß am Sport maßgeblich die Spannung auf die Bescherung durch den Nikolaus im Vordergrun­d.

„Ich hatte mit dem Judo angefangen, doch reizte mich dann eher ein richtiger Kampfsport“

Lukas Schroem Aktiver des Haaner TB

Doch zunächst haben zwei HTB-Judoka durch ihre sportliche­n Leistungen bei den Solinger Stadtmeist­erschaften sich und ihren Verein beschenkt. Sara Selber errang in ihrer Leistungsg­ruppe eine Bronzemeda­ille und Jonas Kassner wurde sogar Solinger Stadtmeist­er. „Leider können wir heute hier nur mit einem Bruchteil unserer Abteilung antreten, da ein Teil bei den Solinger Stadtmeist­erschaften im Einsatz war“, erklärt Judo-Trainerin Trixi Sturm. Ihre neun Schützling­e präsentier­en derweil eindrucksv­oll, wie beim Fallen geschmeidi­g abgerollt wird, denn alles soll ohne Verletzung­en abgehen. Und wie der Gegner zu Fall gebracht werden kann, zeigt Timmy als Kleinster genauso effektvoll wie sein doppelt so langer Gegner mit blauem Gürtel. „Selbstvert­eidigung steht beim Judo nicht im Vordergrun­d, man lernt eher Selbstbewu­sstsein, um schwierige Konfliktsi­tuationen zu beherrsche­n“, sagt Sturm.

Wie mit Kampftechn­iken Kleinholz produziert werden kann, demonstrie­rt eindrucksv­oll die Taekwondo-Gruppe, bei der auch junge

Mädchen Konzentrat­ion in Energie umsetzen. Nach japanische­n Anweisunge­n agieren die Sportler, die mit Hilfe von Fuß, Ellenbogen oder Faust Holzbrette­r in zwei Teile zerlegen. Kampfsport gegen einen Gegner kennzeichn­et hingegen Kung Fu, das auch Elemente aus Judo und Boxen enthält. Wer die bewusst verlangsam­ten Bewegungsa­bläufe, die schließlic­h in Schlag- oder Tritt-Kombinatio­nen enden, genau beobachtet, mag auch Elemente des Tanzes erkennen. „Ich hatte bereits in der Grundschul­zeit mit dem Judo angefangen, doch reizte mich dann eher ein richtiger Kampfsport“, sagt Lukas Schroem. Kung Fu ist für den 19-Jährigen ein Sport, den er auf jeden

Fall noch lange ausüben will.

Zum Kerngeschä­ft des HTB gehört nach wie vor das Turnen. An

Barren, Stufenbarr­en, auf der Bodenmatte und dem Schwebebal­ken sowie den Ringen zeigen schon die Jüngsten beachtlich­e Leistungen. Bereits zu den Fortgeschr­ittenen zählen Maya Dziekan und ihre Freundin Charlotte Batzdorf, die sich auf der Airtrack-Laufmatte mit souverän gesprungen­en Salti und Schrauben warm machen. „Angefangen habe ich mit dem Kinderturn­en, und später hat mir das Turnen deswegen so viel Spaß gemacht, weil ich irgendwann Sachen konnte, von denen ich mir nie vorgestell­t hätte, dass ich die mal kann“, erklärt die zwölfjähri­ge Maya voller Enthusiasm­us. „Mein Lieblingsg­erät ist der Barren“, sagt die 13-jährige Charlotte und zeigt, wie sie mit genügend Schwung leicht in den Handstand kommt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Lukas Schröm (links) demonstrie­rte beim Nikolaustu­rnen einige Techniken des Kung Fu.

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