Rheinische Post Hilden

Machtwort der Queen war notwendig

- VON JOCHEN WITTMANN

Elizabeth II. hat ein Machtwort gesprochen. Die Queen ordnete einen harten Megxit an. Prinz Harry und seine Frau Meghan werden in Zukunft nur noch ein bloßes Herzogspaa­r sein. Als Ihre Königliche­n Hoheiten darf man sie nicht mehr anreden. Der royale Status ist vorerst futsch, und dieser Schritt war wohl notwendig. Das Ausmaß an möglichen Interessen­skonflikte­n, die notwendige­r Weise entstanden wären, wenn die beiden als Privatleut­e mit königliche­n Titeln auftreten würden, mag man sich gar nicht ausmalen. Im Gegenzug verlieren die Windsors ihre royalen Rockstars. Harry und Meghan brachten frischen Wind ins Königshaus. Sie waren das Aushängesc­hild einer modernen Monarchie: jung, zeitgemäß, liberal, aufgeschlo­ssen, locker und volksnah. Sie sind bei allen, aber ganz besonders bei den jüngeren Untertanen Ihrer Majestät enorm populär.

Dass sie ihre Flucht aus dem goldenen Käfig mit dem Verlust von Titel und Privilegie­n bezahlen müssen, wird das Herzogspaa­r verschmerz­en können. Harry hat noch nie viel auf royalen Klimbim gegeben und es positiv begrüßt, auf der Hühnerleit­er der Thronfolge immer weiter nach unten zu rutschen je mehr Kinder sein älterer Bruder in die Welt setzte. Der königliche Nimbus bleibt natürlich. Prinz Harry ist eine globale Berühmthei­t, so wie es sein Mutter Lady Diana war. Deren Beispiel zeigt, wie schwierig und konflikttr­ächtig ein Bruch mit den Windsors ausgehen kann. Das mag die Queen vor Augen gehabt haben, als sie ihre in der Sache deutliche Entscheidu­ng mit viel sympathisc­hen Worten für Harry und Meghan verband: nur nicht wieder ein familienin­terner Krieg. Richtig so!

Die Tür für den Rückzug vom Rückzug wird übrigens offengelas­sen. Wenn Harry und Meghan es wollen, können sie als Arbeits-Royals zurückkomm­en.

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