Bombe in Düsseldorf erst nach Stunden entschärft
DÜSSELDORF (arc) Die am Freitag bei Bauarbeiten auf dem Gelände eines ehemaligen Gefängnisses in Düsseldorf gefundene Zehn-Zentner-Bombe konnte erst um 1.11 Uhr am Samstagmorgen entschärft werden. Die notwendige Evakuierung von mehr als 11.000 Menschen in einem Radius von 1000 Metern um die Fundstelle hatte sich stundenlang hingezogen, immer wieder trafen die Einsatzkräfte in dem Gefahrenbereich A trotz vorheriger Lautsprecherdurchsagen noch auf Menschen auf der Straße oder sahen in Wohnungen Lichter brennen. Wie die Polizei mitteilt, kam es aber zu keinen aktiven Widerstandsleistungen, es mussten keine Anzeigen geschrieben werden. Weitere fast 20.000 Menschen in dem Stadtteil
Derendorf durften ihre Wohnung nicht verlassen – oder sie kamen nach Feierabend gar nicht erst dorthin.
Insgesamt waren mehr als 500 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Stadtwerken, Rheinbahn, Hilfsorganisationen sowie der Stadt im Einsatz. Insgesamt 480 Krankentransporte wurden durchgeführt, zwei Altenheime mussten evakuiert werden. Die Zentrale von L‘Oréal öffnete ihre Kantine, damit Senioren dort die Stunden bis zur Entschärfung verbringen konnten. Viele Freiwillige kümmerten sich um die Bewohner. Die Kneipen im angrenzenden Stadtteil Pempelfort waren bis weit nach Mitternacht voll, da die Betroffenen nicht in ihre Wohnungen kamen.