Zeitzeugen aus 50 Jahren Schauspielhaus
Buch 50 Jahre, das klingt nach einer Menge Geschichte. Und die gibt der Sammelband „Fünfzig Jahre Düsseldorfer Schauspielhaus: 1970 bis 2020“auch her. Neben einer Chronik der vergangenen fünf Jahrzehnte, die sich vor allem der Architektur- und Baugeschichte des Hauses widmet, gibt es einen subjektiven Teil. Der lässt Menschen zu Wort kommen, die in irgendeiner Form mit dem Haus verbunden sind. Zum Beispiel Manuela Alphons, die vor 40 Jahren das erste Mal auf der Düsseldorfer Bühne stand. Oder Theaterkritiker Martin Krumbholz, der sich auf einen Streifzug durch die vergangenen fünfzig Jahre Schauspiel begibt, reich bebildert mit Inszenierungsfotos. Viele weitere Beträge von Regisseuren, ehemaligen Intendanten, Künstlern und Kulturpolitikern zeigen, wie das Schauspielhaus die Stadt und ihre Menschen geprägt hat.
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Pop Man muss eine Klatschgeschichte erzählen, um zu verstehen, warum diese Platte bemerkenswert ist. Es geht nämlich um die Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez, die zwar erst 27 ist, aber schon länger als die Hälfte ihres Lebens ein Star. Sie führte mit Justin Bieber über einige Jahre hinweg eine On/Off-Beziehung, wie es in den Bunten Blättern gerne heißt: „Jelena“nannten Fans das Paar. Nach einer gesundheitlich schwierigen Zeit, in der eine Autoimmunkrankheit sie schwächte und eine Nierentransplantation notwendig machte, kamen die beiden Ende 2017/Anfang 2018 ein letztes Mal zusammen. Aber Justin Bieber verließ Selena Gomez bald wieder und heiratete Hailey Baldwin.
Was macht man als Popstar mit 166 Millionen Followern bei Instagram nach so einer Erfahrung? Genau das, was Selena Gomez tat:
Sie veröffentlichte einen Song, dessen Text so konkret ist, dass man ihn auf Justin Bieber münzen darf, der aber gleichzeitig so vage bleibt, dass man es nicht muss, wenn man nicht will. Das Lied heißt „Lose You To Love Me“, es ist eine gut gebaute, eindringliche Selbstermächtigungshyme, und es mündet in die Zeile „I needed to hate you to love me“. Produziert hat das Stück Finneas, der Bruder von Billie Eilish, der ja auch die Lieder für seine Schwester schreibt. Man muss sich den Videoclip dazu anschauen, Selena Gomez sitzt in einer Art Beichtstuhl, das ist ganz großes Tennis, und in einer kurzen
KlatschgeschichtenPop von Selena Gomez
Einstellung sieht man sie mit einem Trauerschleier. Wie eine Witwe. Am Ende lächelt sie, da ahnt sie ihren Triumph voraus. Denn das Lied erreichte Platz eins in den USA. Nun ist das Album zum Lied da, „Rare“heißt es, und wenn man von einigen Textstellen auf Poesiealbum-Niveau absieht, könnte das die Platte sein, auf die man zeigt, wenn künftig jemand nach dem Stand der Dinge im Popjahr 2020 fragt. Happy End klingt gut.
Philipp Holstein