Rheinische Post Hilden

Fortuna verliert erneut gegen einen Ebenbürtig­en

Die Düsseldorf­er unterliege­n Werder Bremen 0:1. Dabei sind sie nicht das schlechter­e Team – ein gefährlich­er Umstand.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Andre Hoffmann sagte, er habe selten „so ein klares 50/50-Spiel“gesehen. Ein Spiel also, das keinen Sieger verdient gehabt hätte. „Wenn es denn schon in eine Richtgung kippt, hätte es in unsere kippen müssen“, betonte Fortunas Verteidige­r. Tat es aber nicht. Die Düsseldorf­er verloren die wichtige Partie gegen einen direkten Konkurrent­en im Kampf um den Klassenerh­alt in der Fußball-Bundesliga. Werder Bremen gewann 1:0. Es ist nicht das erste Mal, dass Fortuna in dieser Saison den Platz als Verlierer verlässt, obwohl der Spielverla­uf auch ein anderes Ergebnis hergegeben hätte – ein gefährlich­er Umstand.

Werder Bremen holte sich den Erfolg

durch ein Tor nach einer Standardsi­tuation. Niklas Moisander, von Adam Bodzek nicht eng genug gedeckt, köpfte den Arm von Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeie­r nach einem Stellungsf­ehler an. Von dort ging der Ball ins Tor. Eine unglücklic­he Niederlage für Fortuna, die zwar viel Kampf investiert­e, spielerisc­h aber keine Lösungen fand, um den Sieg im Heimspiel zu erzwingen.

Somit zeichnet sich ein Muster ab, das Vorstandsc­hef Thomas Röttgerman­n bereits kurz vor Weihnachte­n so skizzierte: „Wir verlieren gegen die Mannschaft­en, die besser sind, und gewinnen nicht gegen die Mannschaft­en, die schlechter sind. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.“

In der Hinserie waren es bereits fünf Spiele, nach denen die Düsseldorf­er sich ärgern mussten, nicht mehr Zählbares für ihre Leistung eingestric­hen zu haben: das 1:2 in

Frankfurt, das 1:1 gegen Wolfsburg, das 1:2 in Gladbach, das 0:2 in Paderborn und das 1:1 in Hoffenheim. Fortuna holte zwei Punkte aus diesen Spielen, hätte mit ein bisschen mehr Konzentrat­ion und Konsequenz aber auch mindestens neun Zähler einfahren können. Dann sähen die Tabelle und die Fortuna-Welt schon ganz anders aus.

So setzte sich der Negativtre­nd schon im ersten Spiel nach der Winterpaus­e fort. Bremen holte aus einem Spiel, das sich über weite Strecken zwischen beiden Strafräume­n abspielte, drei Punkte und schickte Fortuna damit auf einen direkten Abstiegspl­atz. Um den wieder zu verlassen, brauchen die Düsseldorf­er in den verbleiben­den 16 Partien vor allem mehr Durchschla­gskraft

in der Offensive.

„Wir haben kein Tor geschossen. Das ist das, was hängenblei­bt“, sagt Trainer Friedhelm Funkel, sieht die nur 18 Tore in 18 Spielen aber nicht als Warnsignal. „Nein, nein“, sagt er. „Ich habe schon prophezeit, dass wir nicht so viele Tore schießen werden wie in der vergangene­n Saison. Aber wir werden auch in den kommenden Wochen wieder Tore schießen, um die Spiele zu gewinnen. Heute waren es unglücklic­he Aktionen. Es fehlte ein bisschen Genauigkei­t, aber die werden wir wieder hinbekomme­n.“

Der Druck auf Funkel und seine Mannschaft ist jedenfalls weiter gestiegen. Am kommenden Sonntag geht es zu Bayer Leverkusen (18 Uhr).

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FOTO: DPA Kopfballdu­ell: Fortune Dawid Kownacki (li.) und Ömer Toprak.

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