Rheinische Post Hilden

Biathletin­nen suchen nach WM-Form

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RUHPOLDING (dpa) Nach einem „verrückten“Rennen mit Stockbruch und einer dicken Schramme über dem Auge war Benedikt Doll „glücklich und betrübt zugleich.“Denn trotz nur eines Schießfehl­ers reichte es am Sonntag als Fünfter knapp nicht für das Podest. Weltcup-Spitzenrei­ter Martin Fourcade gewann das Jagdrennen vor seinem Teamkolleg­en Quentin Fillon Maillet und Christians­en.

Im Hexenkesse­l der Chiemgau Arena wurde Doll von den 22.000 Zuschauern trotzdem gefeiert, genau wie Fourcade. Der elfmalige Weltmeiste­r schoss in allen drei Ruhpolding-Rennen keinen einzigen Fehler und führte Frankreich­s Staffel am Samstag zum Sieg. Das deutsche Quartett wurde Fünfter, weil es am Schießstan­d nicht rund gelaufen war. In der Verfolgung wurde Philipp Nawrath (3) Zwölfter, Olympiasie­ger Arnd Peiffer (1) 14. Bundestrai­ner Mark Kirchner verspricht: „Wir werden mit einer schlagkräf­tigen Mannschaft zur Weltmeiste­rschaft fahren.“

25 Tage vor dem WM-Start in Antholz war bei den Frauen einmal mehr Denise Herrmann beste Deutsche. Die 31-Jährige verbessert­e sich beim sechsten Saisonsieg von Tiril Eckhoff im elften Rennen um 13 Positionen und wurde nach drei Fehlern noch Verfolgung­s-Sechste. Aufsteigen­de Form nach ihrer Krankheit zeigte auch Franziska Preuß auf Rang zwölf, Karolin Horchler wurde 17 und war nah dran an der halben WM-Norm. „Es geht prinzipiel­l in die richtige Richtung“, befand Damen-Trainer Florian

Steirer. Eine absolute Top-Platzierun­g vergab dagegen Vanessa Hinz. Genau wie zuvor in der Staffel patzte die Sprint-Achte und fiel nach vier Strafrunde­n auf Rang 21 zurückfiel. Hinz, die neben Herrmann und Preuß die WM-Norm hat, befand: „Ich lass mir nicht einreden, dass ich es nicht kann.“

Während die Suche nach weiteren WM-tauglichen Skijägerin­nen beim Weltcup in Pokljuka weitergeht, ist der Konkurrenz­kampf bei den Männer hart. Peiffer, Ex-Weltmeiste­r Doll, Kühn, Rees und nun auch Nawrath haben die Norm erfüllt. Erik Lesser könnte noch eine Chance bekommen, für Simon Schempp ist die Tür zu. Er fehlt bei der WM in Antholz. Klar ist, dass in Antholz eine Damen-Staffel am Start sein wird – trotz fehlender WM-Normen.

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