Karnevalistische Monarchie ist gesichert
ziemlich viel Blech vor der Brust. Bei den vielen Sessions-Treffen kommen da schon ein paar Kilos zusammen. Manchmal stammen die auch von den Bierchen oder den Knabbereien, denen man bei den Empfängen ständig ausgesetzt ist. Zum Glück sind die Hofschneider erfahren: Meist wird maßgefertigt, was nicht ganz preiswert ist. Samt muss fast immer sein - in klassischen Königsfarben wie Royal-Blau oder Karmesin-Rot. Dazu jede Menge weiße Rüschen und Gold- oder Silber-Litzen. Mit ihrer Lieblichkeit, Prinzessin Sabi aus Monheim, kann man ganz bürgerlich über Mode plaudern. Sie ist 36 Jahre jung und verrät, dass sie die Stickerei aussuchen durfte und ihr Prinz Alex (mit 26 der jüngste Prinz der Stadt) diese auch an der Pumphose, Weste und Umhang mit Stehkragen tragen muss. Weiße Strumpfhosen sind für ihn kein Thema: „Hatte ich ja schon als Kind an.“Hauptsache: Das Kostüm ist für Auftritte tauglich, weil nichts verrutscht. Es gibt nämlich Hosenträger und Sicherheitsknöpfe unterm Wams. Die fünf 1.50 Meter langen Federn an der Kappe, die männliche Hoheiten ausmachen, werden in einem Abwasserrohr aus dem Baumarkt transportiert und erst vor Ort montiert. Die Prinzessin trägt unter ihrem Kleid, das nach unten hin auch Schlitze haben kann, einen modernen Reifrock, der „sich prima raffen lässt.“Auch wenn es sie zu inoffiziellen Terminen in entsprechende Örtlichkeiten drängt. Dahin wird sie dann von der Hofdame begleitet, „aber nur bis vor die Klotür.“Ein ganz privates Täschchen wird den Würdenträgern sowie direkt ans Gewand genäht. „Da ist mein Handy drin und aktuell Nasentropfen“, verrät Hildania über den Inhalt des kleinen dunkel-violetten Samt-Rechtecks mit Hildener Wappen an ihrer Taille. Ganz anders hat sich Prinzessin Sabine I. aus Erkrath eingekleidet: Sechs verschiedenen Outfits hängen im Kleiderschrank der stellvertretenden Bürgermeisterin, die zusammen mit Prinz Udo in dieser Session die Große Erkrather Karnevalsgesellschaft und die „Letzten Hänger“vertritt. Wenn man als Hofberichterstatter dann noch der zauberhaften 24jährigen Prinzessin Saskia I. „von Velbert“, ihren bildhübschen Hofdamen sowie dem schmucken männlichen Gefolge der „KG Urgemütlich“am Büfett begegnet, wird klar, dass zumindest die Zukunft der karnevalistischen Monarchie noch gesichert ist.