Rheinische Post Hilden

Presbyter-Kandidaten stellen sich vor

Am 1. März wählt die evangelisc­he Kirchengem­einde ein neues Leitungsgr­emium.

- VON GUNDEL SEIBEL

HAAN Da die Altersvors­chriften für Gemeindeve­rtreter von der Rheinische­n Landeskirc­he geändert wurden, kann Frieder Angern (74) sein Presbytera­mt auch fortführen, wenn er 75 Jahre alt geworden ist. Das war bis vor zwei Jahren nicht möglich. Vorausgese­tzt, er wird bei der Presbyteri­umswahl der evangelisc­hen Kirchengem­einde Haan am 1. März gewählt. Am Samstag stellte er sich als ältester Kandidat zusammen mit den anderen 16 Kandidaten der Gemeinde vor. Einziger Abwesender war der Theologies­tudent Henrik Radtke (30), der – wenn er gewählt wird – dann seine vierte Amtszeit antreten könnte. Die Haaner Gemeinde ist froh und stolz, überhaupt eine Wahl durchführe­n zu können. Denn wenn nur 14 Kandidaten für 14 Presbyterp­osten zur Verfügung stehen würden – wie in vielen anderen Gemeinden des Kirchkreis­es der Fall – müsste gar nicht erst gewählt werden. Nun aber stellte die Haaner Gemeinde mit Lars Krüger (21) und Simone Ruhmann (21) gleich zwei sehr junge Kandidaten vor. Frisch und zugleich ernsthaft war ihre Bewerbung. Beide entstammen seit ihrer Konfirmati­on einem engagierte­n Jugendarbe­itsteam. Man sollte eher handeln bevor man kritisiert, sagte Lehramtsst­udentin Simone Rohmann. Und Lars Krüger ist es wichtig, „den Glauben weiter zu stärken und Ideen einzubring­en“. Auch Sina Lorenz (33), CVJM-Vorsitzend­e und Jurastuden­tin, ist neu. Sie will alt und jung mischen“und die Glaubensve­rmittlung attraktive­r machen. Aber ohne die „alten Hasen“

geht nichts. Kirchmeist­er Ingo Voormann (60) stellt sich wieder zur Wahl. Seine Erfahrung: Besonnener Umgang mit dem geringer werdenden Gemeindebu­dget. Auch in Zukunft seien die zentralen Aufgaben neben der Verkündigu­ng: Kinderund Jugendarbe­it und die Musik. Mit dem Neubau des Zentrums mitten in der Stadt soll die Gemeinde „lebhaft und vielfältig“bleiben. Für die jungen Erwachsene­n über 20 wünsche er sich mehr Angebote. Aus dieser Riege der Erfahrenen stellen sich auch wieder Daniela

Engels, Gudrun Obermeier, Dirk Raabe und Bernd Zippert zur Wahl. Erstmals kandidiere­n wird unter anderem Guido Weidner (50), der sich eine „moderne Kirche“wünscht. In der Jugendarbe­it sei es „egal, welche Konfession ein Jugendlich­er“hat. So viele verschiede­ne Lebensläuf­e und Kandidaten in einer knappen Stunde der Gemeinde vorzustell­en, bedarf schon einer profession­ellen Gesprächsp­artnerin. Mit Christiane Rüffer, Gemeindemi­tglied in Haan und Hörfunkjou­rnalistin bei Radio Wuppertal, hatte die evangelisc­he Gemeinde eine routiniert­e und zugewandte Interviewe­rin gefunden. Auf Augenhöhe fanden die Gespräche statt. Ein Gemeindemi­tglied meldete sich zu Wort und forderte „mehr Transparen­z“der Gemeindear­beit für die Zukunft. Alle Gemeindemi­tglieder erhalten die Wahlbenach­richtigung­en automatisc­h zugeschick­t. Eine Briefwahl ist möglich. Die persönlich­e Stimmabgab­e erfolgt am 1. März von 12 bis 17 Uhr im Haus am Park, kleiner Saal, Bismarckst­r. 12 a. Dafür muss ein Personalau­sweis vorgelegt werden.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Stellen sich zur Wahl: Frieder Angern ist mit 74 Jahren der älteste Bewerber, Lars Krüger mit 21 Jahren der jüngste.

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