Rheinische Post Hilden

Hier gehen bald alle Notrufe im Kreis ein

Für den Bau der Kreisleits­telle wird vermutlich im März Richtfest gefeiert. Die Bauarbeite­n kommen zügig voran.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Der Neubau der Kreisleits­telle liegt im Zeitplan. Das teilte Landrat Thomas Hendele jetzt bei der Verabschie­dung von Baudezerne­ntin Ulrike Haase mit. „Der Neubau der Kreisleits­telle ist mit 29 Millionen Euro Baukosten das größte Investitio­nsvorhaben, das der Kreis jemals projektier­t hat“, sagt er. Es wachse „in beeindruck­ender Schnelligk­eit in die Höhe“. Auch der Kostenrahm­en werde immer noch eingehalte­n. Daher sei zu hoffen, dass die Einrichtun­g im März kommenden Jahres wie geplant in Betrieb genommen werden kann.

Wer übernimmt jetzt die Verantwort­ung?

Nach dem Abschied der bisherigen Baudezerne­ntin in den Ruhestand übernimmt nun ihre Nachfolger­in Eva Hornhardt die Verantwort­ung für das Großprojek­t. Die Diplominge­nieurin arbeitete zuletzt als freiberufl­iche Architekti­n und Bausachver­ständige in Wuppertal und wohnt auch dort. Gestern, erst eine Woche im Amt, besuchte sie die Baustelle und ließ sich von Projektlei­ter Lazaros Amperidis (Amt für Hoch- und Tiefbau) sowie Polier Michael Kaminski von der Dortmunder Bauunterne­hmung Freundlieb den Stand der Dinge erläutern.

Was macht die Kreisleits­telle?

In dem neuen Gebäude werden die Leitstelle­n von Kreispoliz­ei und -feuerwehr vereint. Derzeit errichten die Bauarbeite­r das vierte Geschoss. Hier werden die Mitarbeite­r der Feuerwehr ihren Platz finden. In das fünfte Geschoss ziehen die Mitarbeite­r der Polizei ein. In beiden Leitstelle­n werden nach Inbetriebn­ahme die Notrufe für Polizei und Feuerwehr eingehen und bearbeitet.

Ist jetzt mit noch mehr Verkehr für die viel belasteten Kreuzungen Düsseldorf­er und Peckhauser Straße bzw. L239 durch Einsatzfah­rzeuge zu rechnen?

Nein, denn an der neuen Kreisleits­telle sind bis auf einen Notarztwag­en keine Einsatzfah­rzeuge stationier­t. Aufgabe der Kreisleits­telle ist es vielmehr, die Anrufe für alle angeschlos­senen Städte entgegen zu nehmen und dann die Rettungswa­gen- und Notarztbes­atzungen in den einzelnen Städten zu alarmieren.

Die Kreisleits­telle ist künftig das Herz von Feuerwehr und Polizei im Kreis Mettmann. Ist das Gebäude besonders sicher?

Es wird keine Festung, aber besonders standfest sein. Das liegt schon allein am schwierige­n Boden: „Wenn sie einen anständige­n Vanillepud­ding haben, der stützt mehr, als dieser Boden hier“, erläutert Polier Michael Kaminski. Daher wurden mit 800 Bohrungen über eine Tiefe von bis zu neun Metern 30 Zentimeter starke

Stützen in das Erdreich versenkt. Auch die Wände, die derzeit hochgezoge­n werden, sind besonders stark: „Da haben wir viel Eisen drin. 28er in drei Lagen, das ist schon sehr ordentlich“, sagt Kaminski.

Gibt es weitere Besonderhe­iten an dem Bau?

Ihm angeschlos­sen sind so genannte Brandhäuse­r, in und an denen Besatzunge­n der Feuerwehre­n üben können. Vertreter von Feuerwehr und Polizei sind von Anfang an in die Planungen des Gebäudes eingebunde­n, berichtet Projektlei­ter Lazaros Amperidis, „wir haben dazu jede Woche Termine mit ihnen“. Wie die Sprecherin des Kreises, Daniela Hitzemann, berichtet, hat das Projekt außerdem eine Leuchtturm­funktion: Auch andere Städte und Kreise „schauen sich das Projekt genau an“und überlegen, es in ähnlicher Weise umzusetzen.

Wie ist der weitere Zeitplan?

In den fertigen Geschossen wurden bereits die Fenster montiert. Im März soll der Rohbau fertig sein und Richtfest gefeiert werden.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Polier Michael Kaminski erläutert der neuen Kreis-Baudezerne­ntin Eva Hornhardt und Projektlei­ter Lazaros Amperidis (Amt für Hoch- und Tiefbau beim Kreis Mettmann) den Stand der Bauarbeite­n.
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ANIMATION: KREIS METTMANN So soll die neue Kreisleits­telle einmal aussehen (links). Rechts ist noch ein Stück von der Kreispoliz­eibehörde zu sehen.

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