Ohne Angriffslust droht der Abstieg
Es dauert 83 Minuten, bis Fortuna das erste Mal einen Pass in die Schnittstelle der Bremer Abwehr spielt. Zwar führt auch dieser Angriff nicht zum Tor, aber er sieht immerhin mal nach Bundesligafußball aus.
Ansonsten ist es arg bieder, was beide Mannschaften den 46.000 Zuschauern in der Offensive anbieten. Und da Fortuna dieses Spiel gegen einen direkten Konkurrenten mit 0:1 verliert, steht sie nun im Abstiegskampf noch mehr unter Druck. Punkte müssen her, Siege müssen her – und dazu braucht es Tore.
Die bisherige Bilanz ist ernüchternd: 18 Spiele, 18 Tore – kein Team hat weniger erzielt. Und: Elf der 18 Treffer markierte der sehr effektive Rouwen Hennings. Ansonsten herrscht Flaute im Angriff.
Auch gegen Bremen gab es wieder aussichtsreiche Ballgewinne, nach denen die Düsseldorfer eine Überzahlsituation hatten. Genau das, was Trainer Friedhelm Funkel möchte: den Ball gewinnen, den Gegner im Vorwärtsgang erwischen und im Konter schnell nach vorne spielen.
Allein: Die Umsetzung sah auch im ersten Spiel nach der Winterpause stark optimierungsbedürftig aus. Fortuna nutzte dabei das ganze Arsenal an Fehlern aus: Es wurde zu langsam gespielt. Es wurde der besser postierte Mitspieler ignoriert. Es wurde die falsche Entscheidung getroffen. Es wurde zu spät, oder schlicht zu schlecht abgeschlossen.
Den Schnittstellenpass aus der 83. Minute spielte der eingewechselte Kevin Stöger, der große Hoffnungsträger nach seinem Kreuzbandriss. Möglicherweise wäre es aber gut, einen weiteren Kreativspieler zu verpflichten.
Union Berlin hat das gerade in Yunus Malli getan. Auch Fortuna wäre gut beraten, seinen Kader an dieser Stelle zu erweitern. Denn ohne Angriffspower droht der Abstieg.