Bei hochrangigen Wettbewerben gewann sie erste Preise
war und ist, kam durch Mariam Batsashvili famos heraus. Mehr noch, es schien, als saß Clara Schumann selbst am Flügel.
Jetzt kommt die junge Musikerin, 1993 in Tiflis geboren, zu einem Solo-Recital nach Düsseldorf. Das haben sich nicht wenige nach ihrem Konzert im vergangenen Jahr sehnlichst gewünscht. Wie würde sie sich ohne die schützende, wärmende Assistenz eines Orchesters schlagen? Am Sonntag werden wir es wissen: Um 17 Uhr spielt sie in der Reihe „Erstklassik!“im Robert-Schumann-Saal im Ehrenhof.
Den Kontakt hatte die Schumann-Gesellschaft gebahnt, deren Vorsitzende, der Rechtsanwalt Albert Michael Tilmann, selbst ein feines musikalisches Ohr besitzt. Er wusste, dass Batsashvili sich in der jüngeren Vergangenheit einen festen Platz in der Galerie der aufstrebenden Pianisten erobert hat, und er kannte auch ihr solistisches Potenzial.
Ihre Karriere begann in ihrer Heimat bereits in sehr jungen Jahren. Schon als Kind kam sie mit den großen romantischen Klavierkonzerten von Tschaikowski, Liszt und SaintSaëns in Kontakt, denen sie bis heute in ihren Programmen Reverenz erweist. 2011 gewann sie den Franz-Liszt-Wettbewerb für junge Pianisten in Weimar, wo sie ihr Studium an der Musikhochschule bei Grigory Gruzman absolvierte. 2014 konnte die georgische Pianistin beim Franz-Liszt-Klavierwettbewerb in Utrecht überzeugen, sie gewann ihn als erste Frau und errang zusätzlich den Junior-Juryund den Presse-Preis. 2015 gab es den renommierten Arturo Benedetti Michelangeli Preis noch obendrauf.
Batsashvili ist bislang in mehr als 30 Ländern aufgetreten – in Solo-Abenden, aber auch als Solistin mit renommierten Orchestern. Zu hören war sie in ganz Europa, in den USA, in China, Brasilien und Südkorea. Seit 2013 fördert die Deutsche Stiftung Musikleben die Pianistin.
Mariam Batsashvilis Spiel ist bei aller Brillanz von einer fast schon aufreizenden Diskretion. So wild ihre Programme auch ausfallen, so virtuos die Gipfelbesteigungen und Akkordmanöver auf der Klaviatur sind, so sehr bändigt Batsashvili alles Äußerliche durch die Strenge und Intensität ihres Vortrags. Von ihr existiert ein Mitschnitt der Klaviersonate h-Moll von Franz Liszt, in dem man eine glückliche Fusion von Poesie und Brillanz erlebt. Augenrollende Mätzchen für die Galerie, wie sie etwa chinesische Klaviertiger vollführen, sind ihre Sache nicht.
Ihr Düsseldorfer Programm ist gleichsam eine Rückantwort für die Schumann-Gesellschaft, fast ein Geschenk: Das Programm hätte von Schumann selbst entworfen sein können. Zu Beginn erklingt von Johann Sebastian Bach (den Schumann verehrte) die Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903, danach von Mozart (den Schumann bewunderte) die Sonate D-Dur KV 311, sodann von Liszt die Rhapsodie espagnole – und als krönendes Finale Schumanns Fantasiestücke op. 12.