Rheinische Post Hilden

BUND Hilden wirbt für Agrarwende

In Tierkostüm­en und mit Informatio­nsstand auf altem Markt.

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HILDEN (RP) Bauernhöfe unterstütz­en, Insektenst­erben stoppen und konsequent­en Klimaschut­z – das forderten 27.000 Menschen bei der „Wir haben es satt!“-Demonstrat­ion zum Auftakt der „Grünen Woche“vor kurzem in Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) Hilden griff das Thema auf und forderte zeitgleich am alten Markt in Hilden – teilweise in Tierkostüm­en – eine Abkehr von Massentier­haltung, Agrarindus­trie und bauernfein­dlicher Politik.

Die Klimakrise, zu viel Nitrat im Grundwasse­r und das dramatisch­e Artensterb­en zeigten, dass es so nicht weitergeht. Während die Umwelt leide, gerieten bäuerliche Familienbe­triebe unter immer größeren Druck. Eine auskömmlic­he Landwirtsc­haft sei kaum noch möglich, weil die Preise für die Erzeugniss­e sinken.

Zudem gehe in Städten nahe der Ballungsze­ntren wie Hilden nach und nach die Anbaufläch­en verloren. So sollen nach dem aktuellen Entwurf des neuen Regionalpl­ans Flächen im Hildener Norden, die heute noch landwirtsc­haftlich genutzt werden, in Wohnbaulan­d umgewandel­t werden.

Die Hildener Umweltschü­tzer informiert­en über Einkaufsmö­glichkeite­n bei Bauernhöfe­n in der Region. Eine gute Informatio­nsquelle bietet die Broschüre des Kreises Mettmann „Frisch vom Hof im neanderlan­d“, die auf der Internetse­ite der Kreisverwa­ltung abrufbar ist. Er enthält 57 Höfe im Kreis Mettmann, bei denen Verbrauche­r frische Lebensmitt­el wie Gemüse, Obst, Eier und Fleisch direkt vom Hersteller ab Hof kaufen können.

Außerdem riefen die Umweltschü­tzer dazu auf, weniger und dafür bessere Fleischpro­dukte zu kaufen. Die Deutsche Gesellscha­ft für Ernährung empfiehlt Menschen, die auf Fleisch auf dem Teller nicht verzichten möchten, den Verzehr pro Woche auf 300 bis 600 Gramm zu begrenzen. Tatsächlic­h liegt der Durchschni­ttsverbrau­ch pro Woche derzeit bei rund 1200 Gramm pro Woche.

Kaufe man weniger und dafür qualitativ hochwertig­es Fleisch, gebe man für Biofleisch unterm Strich nicht mehr aus und tue zudem noch Gutes für Umwelt, Tierwohl und die eigene Gesundheit, rechnet Claudia Roth, Sprecherin des BUND Hilden, vor.

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