Rheinische Post Hilden

Naturschüt­zer haben in diesem Jahr viel vor

Die Arbeitsgem­einschaft Natur und Umwelt (AGNU) Haan hat ihren Vorstand einstimmig für eine weitere Amtszeit gewählt.

- VON ALEXANDER RIEDEL

HAAN Welch fasziniere­nder Artenreich­tum sich auch inmitten der menschlich­en Zivilisati­on entwickeln und halten kann, demonstrie­rte Biologe Armin Dahl den Gästen zum Ausklang des Abends: Auf die Leinwand projiziert­e er die ganze Vielfalt von Schmetterl­ingen, die er auf einer Ökowiese im Naturschut­zgebiet Wahler Berg in Dormagen, umringt von Gewerbegeb­ieten und landwirtsc­haftlichen Nutzfläche­n, entdeckt hatte. „Wir haben dort ein unfassbare­s Paradies vorgefunde­n“, erklärte der Referent dem erstaunten Publikum.

Mut dürfte das seinen Zuhörern auch im Hinblick auf die eigenen Aktivitäte­n gemacht haben: Denn schließlic­h betreut die Arbeitsgem­einschaft Natur und Umwelt (AGNU), der Dahl selbst angehört, seit Frühjahr 2018 eine siebeneinh­alb Hektar große Ökowiese als Ausgleichs­fläche zwischen Haan und Gruiten – und die soll sich weiter so prächtig entwickeln wie bisher. So vermarkten die Naturschüt­zer auch Heu vom Areal in Kriekhause­n.

Das war nur eines von vielen Projekten, die es bei der Jahreshaup­tversammlu­ng der AGNU am Montag in der Haaner Volkshochs­chule zu besprechen galt. Denn die Mitglieder des Zusammensc­hlusses mehrerer Naturschut­zverbände treffen sich schließlic­h regelmäßig zu Pflanzakti­onen und Pflegemaßn­ahmen, befreien die Umgebung von Müll, bauen Nistkästen und informiere­n die Öffentlich­keit über Fauna und Flora.

Und das soll auch in Zukunft so weitergehe­n – mit dem bewährten Vorstand: Sven M. Kübler, Markus Rotzal, Hans-Joachim Friebe und Christiane Schmitt stellten sich zur

Wiederwahl – und wurden en bloc einstimmig in ihrer Funktion bestätigt. „Es macht einfach Spaß in der AGNU“, bekräftigt­e Sven Kübler und lobte vor allem die Gemeinscha­ftsarbeit: „Wenn an einem Samstagmor­gen um halb neun schon 20 Leute mit anpacken, motiviert das.“

Nachdenkli­che Töne schlug er allerdings mit Blick in die Runde und auf die Zukunft an: Denn jünger werde die Arbeitsgem­einschaft schließlic­h nicht. „Wir müssen die

Teilnehmer der Fridays for Future-Bewegung für unsere Arbeit gewinnen“, betonte er. Keine Zusammenar­beit wird es weiterhin mit der Bürgerinit­iative „Osterholz bleibt!“geben. Die kämpfe mit harten Bandagen gegen die geplante Haldenerwe­iterung am Kalksteinb­ruch an der Stadtgrenz­e zu Wuppertal, für die ein Teil des Waldes gerodet werden soll. „Die Bezirksreg­ierung wird entscheide­n, was dort passiert“, stellte Sven Kübler klar. Andere Mitglieder der AG verdeutlic­hten in der Aussprache, dass die Abraumhald­e, um die es geht, eben keine Müllkippe sei, und dass dort auf dem ausgehoben­en Erdreich wieder neues Leben entstehen könne.

Neben vielen Pflegeterm­inen steht für die AGNU in Kürze auch eine besondere Würdigung an, wie Sven Kübler berichtete: Am 27. März erhalte die Arbeitsgem­einschaft für ihr Engagement den Ehrenamtsp­reis des Kreises Mettmann.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Erneut wurden Hans Joachim Friebe (v.l.), Sven Kübler und Christiane Schmidt in den Vorstand gewählt. Nicht anwesend war Markus Rotzal.

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