Kraftwerk Niederaußem D wird als erstes abgeschaltet
ESSEN (anh/mar) Beim Kohleausstieg sorgt das Bundeswirtschaftsministerium für Verwirrung: Laut seiner am Donnerstag veröffentlichten Liste soll als erster der Block Weisweiler E stillgelegt werden. Dem widersprach RWE: Der Konzern will als erstes das Kraftwerk Niederaußem D mit einer Leistung von 300 Megawatt (MW ) abschalten, und zwar zum Jahresende. Das muss das Ministerium nun korrigieren. Über den weiteren Zeitplan besteht dagegen Einigkeit: Bis 2022 folgen je ein Block in Niederaußem und Weisweiler (insgesamt 600 MW), vier in Neurath (1800 MW) sowie einer in Frechen (120 MW ). Das geht aus dem Gesetzentwurf hervor, den das Ministerium auf Basis der Bund-Länder-Einigung formulierte. Ostdeutschland bleibt zunächst verschont: Erst 2028 werden die ersten Blöcke in Jänschwalde endgültig stillgelegt. Im Osten bleiben vier Blöcke bis 2038 am Netz. Bis dahin dürfen im rheinischen Revier noch drei Kraftwerke laufen, und zwar die besonders effizienten in Neurath und Niederaußem.
Trotz der Ausstiegsdebatte unterstützt die Bundesregierung den Export von Kraftwerken. Sie hat die Ausfuhr von Kohle- und Gas-Kraftwerksanlagen und anderen Produkten der fossilen Wirtschaft mit staatlichen Exportkreditgarantien von knapp 13 Milliarden Euro seit 2014 abgesichert. Das geht aus einem Bericht des Wirtschaftsministeriums hervor.