Habeck contra Trump
Wir Deutsche belehren und benoten gerne andere, beweist der Grünen-Chef.
Ein Großer der Publizistik (Peter Scholl-Latour) und ein Großer der Staatskunst (Winston Churchill) fielen mir ein, als ich die jüngste Aburteilung des Präsidenten Donald Trump durch den deutsch-grünen Völkerapostel und Ökopopulisten Robert Habeck las. Habeck hatte die vor Eigenlob strotzende Rede Trumps beim Weltwirtschaftsforum in Davos für eine Beschimpfung des Redners genutzt. Er merkte nicht einmal, wie ähnlich er damit dem bekannten Rüpel-Stil des Beschimpften war.
Von Churchill ist die Bemerkung überliefert, man habe die Deutschen entweder zu Füßen oder an der Kehle. Scholl-Latour kanzelte die deutsche
Lust an der Belehrung und Benotung anderer Völker grob ab: Wir sollten, was Demokratie und Moral angehe, noch eine ganze Weile die Schnauze halten.“Nun könnte man Habeck zugutehalten, er müsse eben noch viel lernen, vor allem, welch grundlegende Bedeutung eine gute Partnerschaft gerade mit dem Land ist, dem der Demokratie-Azubi D seit 1949 ungleich mehr zu verdanken hat als Coca Cola, Ketchup und Amazon. Zur Wahrheit gehört auch, dass Habeck, nachdem seine Ausfälligkeit umgehend als außen- und bündnispolitisch schuljungenhaft kritisiert worden war, zugestand, Amerika habe uns vom Faschismus befreit. Im Kern jedoch brauchen Populisten wie Habeck den politischen Feind, den „Typ auf der anderen Seite“. Diffenzierung ist Populisten zuwider, lästig, gegen die Natur. Dass ein Umstrittener wie Donald Trump entweder vorzeitig amtsenthoben oder Anfang November dieses Jahres abgewählt oder spätestens 2024 in den Ruhestand verwiesen wird, wäre nicht das Resultat besserwisserischen teutonischen Maulheldentums, sondern der urdemokratischen amerikanischen Verfassung von 1787. Zu jener Zeit katzbuckelten Habecks und unsere Ahnen noch vor Fürstenthronen.