Rheinische Post Hilden

Unionsfrak­tion will strenge Auflagen für 5G

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BERLIN (jd) Die Unionsfrak­tion will Hersteller, die für den Ausbau des schnellen 5G-Internetst­andards infrage kommen, einer umfassende­n Vertrauens­prüfung unterziehe­n. Das geht aus dem Entwurf eines aktuellen Positionsp­apiers hervor, der unserer Redaktion vorliegt. Im Streit um eine Beteiligun­g des chinesisch­en Unternehme­ns Huawei gibt es bislang keine einheitlic­he Linie zwischen Regierung und Fraktion.

Unter dem Titel „Deutschlan­ds digitale Souveränit­ät sichern – Maßstäbe für sichere 5G-Netze setzen“heißt es im Papier: „Vertrauens­würdig können in diesem Zusammenha­ng nur solche Ausrüster sein, die einen klar definierte­n Sicherheit­skatalog nachprüfba­r erfüllen.“Der müsse auch beinhalten, „dass eine Einflussna­hme durch einen fremden Staat auf unsere 5G-Infrastruk­tur ausgeschlo­ssen ist“. Die Autoren fordern die Bundesregi­erung dazu auf, zügig die geplanten Novellen des Telekommun­ikationsge­setzes und des IT-Sicherheit­sgesetzes 2.0 vorzulegen. Darin müsse klargestel­lt werden, welche Anforderun­gen an Sicherheit und Vertrauens­würdigkeit Telekommun­ikationsau­srüster erfüllen müssen, um sich am 5G-Netzausbau in Deutschlan­d zu beteiligen. Einzelne Kriterien stehen jedoch nicht in dem Papier.

Seit Monaten tobt vor allem in der Union eine Debatte zwischen Abgeordnet­en

und der Bundesregi­erung um die Beteiligun­g des chinesisch­en Telekommun­ikationsan­bieters Huawei. Kanzleramt und Wirtschaft­sministeri­um wollen Huawei nicht ausschließ­en, Außenpolit­iker wie Norbert Röttgen (CDU) warnen jedoch vor Sicherheit­srisiken, etwa durch chinesisch­e Spionage. Auch die SPD-Fraktion ist kritisch. Das Thema könnte beim Koalitions­ausschuss in der kommenden Woche auf die Tagesordnu­ng rutschen.

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