Nübel verfolgt Schalker Gastspiel in München auf dem Sofa
GELSENKIRCHEN (dpa) Er steht im Mittelpunkt, ist aber gar nicht dabei. Vielleicht ist es für Alexander Nübel ein glücklicher Zufall, dass er am Samstag das letzte Spiel seiner Rot-Sperre absitzen muss, statt bei seinem neuen Arbeitgeber vorzuspielen und sich vielen kritischen Fragen stellen zu müssen. Vielleicht wäre es aber auch eine Chance für den Torhüter des FC Schalke 04 gewesen, mit einer starken Leistung in München zu zeigen, dass der FC Bayern vom kommenden Sommer an einen weiteren richtig guten Spieler in seinen Reihen hat.
Sicher ist, dass Nübel am Samstag nicht nach München fährt, um sich die Partie dort auf der Tribüne anzuschauen. Grundsätzlich gilt ohnehin, dass verletzte oder gesperrte Spieler des Revierclubs bei langen Auswärtsfahrten nicht dabei sind. Für die Schalker ist das Thema ohnehin durch. Keiner hat mehr Lust, sich groß zu dem Transfer zu äußern. „Es gibt aber auch Wichtigeres als Alexander Nübel in den nächsten sechs Monaten für uns“, sagte Trainer David Wagner.
Wagner selbst sieht die Sache entspannt und will einzig sportliche Argumente gelten lassen. Dass es dem
Trainer damit ernst ist, unterstrich er mit der Entscheidung, Nübel 90 Minuten Einsatzzeit und Spielpraxis im Test gegen Preußen Münster am vergangenen Samstag zu geben.
Ansonsten möchte Wagner das Thema am liebsten kleinhalten. „Irgendwann finde ich es langweilig. Alex genießt unsere volle Unterstützung. Er wird auch alles geben, damit wir weiter erfolgreich sind“, stellte der Schalker Trainer klar. Über mögliche Zusagen an Nübel, eine bestimmte Anzahl an Spielen zu bekommen, wollte Hasan Salihamidzic nichts wissen. „Alexander Nübel ist ehrgeizig, er ist sehr selbstbewusst, aber er wird sich unterordnen“, sagte Bayerns Sportdirektor. Salihamidzic freut sich auf das künftige Personaltableau zwischen den Bayern-Pfosten.