Fünf-Zentner-Bombe auf Baustelle in Heerdt entschärft
(csr/mba/sg) Erneut ist am Donnerstag bei Bauarbeiten ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden, der bereits wenige Stunden danach entschärft werden musste. Anders als vor einer knappen Woche, als in Derendorf mehrere tausend Menschen betroffen waren, mussten gestern Abend in Heerdt nur rund 500 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Entschärfung wurde kurz vor 20 Uhr erfolgreich beendet.
Die amerikanische Fünf-Zentner-Bombe war am Mittag auf dem Gelände Willstätterstraße 16-22 gefunden worden. Gleich daneben lag noch ein zweites Kriegsrelikt, das aber keinen Zünder mehr hatte und deshalb vom Kampfmittelräumdienst direkt verladen werden konnte. Währenddessen kam in der Leitstelle der Feuerwehr der Krisenstab zusammen und startete die Vorbereitungen für die Entschärfung der zweiten Bombe.
Im Umkreis von 250 Metern um die Fundstelle mussten Wohnungen und Gewerbebetriebe bis 19 Uhr geräumt werden, darunter auch das Cinestar-Kino, das am späten Nachmittag den Betrieb einstellte. In diesem sogenannten Gefahrenbereich A mussten bis zu 500 Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Im erweiterten Gefahrenbereich (bis zu 500 Meter um die Fundstelle) war luftschutzmäßiges Verhalten angeordnet. Dort durften 2500 Menschen ihre Wohnungen nicht verlassen und waren aufgefordert, sich von Fenstern und Glastüren fernzuhalten.
Auswirkungen hatten die Sperrungen vor allem für Pendler. Hansaallee, Willstätter Straße, Schiessstraße und Löricker Straße wurden ab 18 Uhr gesperrt. Die Rheinbahn stellte kurz nach 19 Uhr in dem Bereich ihren Fahrbetrieb ein. Drumherum kam es zu erheblichen Verkehrsstörungen.
Anders als vergangene Woche, als die Entschärfung immer weiter in die Nacht verschoben werden musste, weil sich Bürger weigerten, den inneren Gefahrenbereich zu verlassen, konnten die Entschärfer der Bezirksregierung fast planmäßig mit ihrer gefährlichen Arbeit beginnen. Um 19.22 Uhr setzte Jost Leisten das Werkzeug an, 30 Minuten später war das explosive Fundstück nur noch ein Haufen Sondermüll und Schrott. Noch vor 20 Uhr konnten die Sperrungen wieder aufgehoben und die Gefahrenbereiche wieder freigegeben werden.