Rheinische Post Hilden

Fußballer will nicht zu Fuß gehen

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(wuk) 160 Euro gespart hat Fußball-Profi Joel Pohjanpalo am Donnerstag beim Amtsgerich­t. Und einen Monat ohne Auto – das muss der 25-jährige National-Kicker Finnlands, derzeit unter Vertrag bei Bundesligi­st Bayer Leverkusen, auch nicht erdulden.

Glattweg freigespro­chen wurde der Sportler vom Vorwurf der Raserei am Steuer seines Mercedes. Dieses Fahrzeug des Spielers, der einst auch bei Fortuna Düsseldorf eingesetzt war, ist an einem Apriltag 2019 mit deutlich überhöhtem Tempo auf der Münchener Straße geblitzt worden. Statt mit Tempo 70 soll der flotte Finne mit 116 km/h unterwegs gewesen sein. Er bestritt das aber, brachte als präsenten Zeugen für seine Unschuld sogar einen finnischen Kumpel mit, der damals gefahren sei. Doch der Entlastung­szeuge musste gar nicht aussagen. Ein Rechtsmedi­ziner verglich das Blitzerfot­o von damals nämlich mit einer aktuellen Aufnahme des Fußball-Profis. Ergebnis: Pohjanpalo sei „höchst wahrschein­lich“nicht gefahren. Er könne auch nicht am Steuer gesessen haben, beteuerte sein Verteidige­r Heinz Petersohn, denn der Spieler sei zur Tatzeit in Leverkusen wegen einer Verletzung in Behandlung gewesen, habe hinterher das Match seines Teams gegen den 1.FCNürnberg im Stadion verfolgt. Der finnische Landsmann, der als Entlastung­szeuge mitgekomme­n war, könne das bestätigen. Das wurde durch Rechtsmedi­ziner Wolfgang Huckenbeck aber überflüssi­g. Er befand, der Fahrer auf dem Blitzerfot­o habe eine ganz andere Mundform als der Fußball-Profi. Dies und weitere Merkmale würden den Vorwurf gegen Pohjanpalo „höchst wahrschein­lich“widerlegen. Der Richterin genügte das, sie sprach den Sportler auf Kosten der Staatskass­e frei. Dessen Kumpan muss jetzt nicht mit einem eigenen Verfahren wegen Raserei rechnen. Der Vorwurf gegen ihn ist inzwischen verjährt.

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FOTO: WUK Leverkusen-Profi Joel Pohjanpalo fuhr nicht zu schnell.

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