Goldene Zwanziger
Ein lieber Bekannter schickte mir an Neujahr ein Foto unserer vom Rauhreif eingehüllten Kirche im Dorf und dem schönen alten Fachwerk-Predigthaus und dazwischen die ersten Sonnenstrahlen von 2020. Viele, die sich auch über das Bild gefreut haben, dürften an die Goldenen Zwanziger gedacht haben, die nun kommen könnten.
Die sprichwörtlichen Goldenen Zwanziger vor knapp 100 Jahren gab es ja nur von 1924 bis 1929 und ohnehin nicht für die Mehrheit der Menschen. Für wen es jetzt wohl Goldener Zwanziger werden? Hauptsache, es folgen keine 30er und 40er Jahre wie im vergangenen Jahrhundert.
Frieden ist der größte Wunsch unzähliger Menschen, der nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Wir sorgen hoffentlich nicht wie 1933 durch unser Verhalten bei Wahlen für Unfrieden, aber leider ziemlich sicher durch unseren Lebensstil, der die Umwelt verseucht und nicht zuletzt auf der anderen Seite der Erde Ungerechtigkeit und Elend bewirkt, wir leben z.B. auf Kosten der versklavten Näherinnen in Südostasien.
Im letzten Buch der Bibel wird den Christen in der wohlhabenden Stadt Laodicea, die wohl gute Miene zum bösen Spiel der damaligen Gesellschaft gemacht haben, geraten, dass sie umkehren. Ihre Lauheit finde Gott zum Kotzen, schreibt der Seher Johannes sinngemäß (Offenbarung 3,16+17), und anstelle der Einstellung „Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts“sollten sie Gold bei ihm kaufen. Und zwar Gold, das im Feuer geläutert ist. Gemeint ist kein Edelmetall, sondern wohl, dass sie nur mit dem Bekenntnis zu Gott und notfalls durch ihr Martyrium glänzen können.
Goldene Zwanziger Jahre im Sinne einer Umkehr zu Gott und zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wünsche ich uns und unserer bedrohten, geliebten Welt!