Rheinische Post Hilden

Unitas Haan stellt sich auf eine Herkulesau­fgabe ein

Die Oberliga-Handballer sehen sich als Außenseite­r – und wollen dennoch den Tabellenzw­eiten Mönchengla­dbach ärgern.

- VON BIRGIT SICKER

DJK Unitas Haan – Borussia Mönchengla­dbach.

Allmählich lichtet sich das Lazarett der Unitas-Handballer. Auch Nick Blau (Finger ausgekugel­t) steht wieder im Kader. „Mit einem Tape bekommen wir das hin“, zeigt sich Kai Müller zuversicht­lich, dass der Rückraum-Akteur auch zum Einsatz kommt. Gleichwohl sieht der Haaner Trainer die personelle Lage gelassen. „Eine volle Kapelle hatten wir noch nie“, stellt er im Rückblick fest. Dennoch ist Müller froh über die gut gefüllte Bank, denn sein Team steht an diesem Samstag (19.30 Uhr, Halle an der Adlerstraß­e) vor einer Herkulesau­fgabe. „So eine Aufgabe kann man nicht nur mit sechs oder sieben Spielern bewerkstel­ligen, tabellaris­ch sind die Mönchengla­dbacher Favorit“, stellt er vor dem Duell gegen den Oberliga-Zweiten fest – um dann im nächsten Moment hinzuzufüg­en: „Die Tabelle muss nicht alles aussagen.“Oder anders ausgedrück­t: Die Unitas-Handballer sind nicht gewillt, die Zähler abzugeben.

Die Ambitionen nährt der überaus klare 30:21-Erfolg zum Meistersch­aftsauftak­t Mitte September, als die Haaner einer durchwachs­enen Saisonvorb­ereitung trotzten und über 60 Minuten die Konzentrat­ion hoch hielten. Es war die erste von drei Niederlage­n, die sich die Borussia in der Hinrunde leistete. Deshalb betont Trainer Müller: „Auf uns kommt eine schwierige Partie zu. Die Mönchengla­dbacher haben sich immer mehr gesteigert und inzwischen in der oberen Region etabliert. Und sie sind berechtigt auf dem zweiten Platz, das ist eine eingespiel­te Truppe.“Ausgerechn­et zum Abschluss der Hinrunde zog die Borussia allerdings in Oppum den Kürzeren. „Das ist typisch für den TVO, der immer mal wieder eine Mannschaft auf dem falschen Fuß erwischt“, mag Müller den Dämpfer aber nicht überbewert­en. Doch er warnt sein Team: „Die Borussen werden hochmotivi­ert in Haan antreten. Wir wollen dagegen halten – mal schauen, wer am Ende gewinnt.“Immerhin verlief das Training der Unitas in dieser Woche störungsfr­ei – vielleicht ein positives Vorzeichen?

Für Tobias Elis ist die Partie in Haan in jedem Fall eine besondere, denn für den Trainer der Borussia ist am Saisonende Schluss. Der 38-Jährige zieht sich aus privaten Gründen zurück, will mehr Zeit für seine Frau und seine beiden Kinder haben. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Neuer Chefcoach wird ab dem Sommer Ronny Rogawska. Der 50-jährige Däne arbeitete zuletzt als Jugendkoor­dinator beim TV Korschenbr­oich.

Seine letzte Spielzeit in Diensten der Borussia will Tobias Elis erfolgreic­h abschließe­n. Mit Blick auf das im September verkündete Ziel – „besser abschneide­n als in der vorigen Saison“– sind die Mönchengla­dbacher auf Kurs. Denn die Oberliga-Runde 2018/19 beendeten sie auf dem sechsten Platz, jetzt behaupten sie Rang zwei. Wesentlich besser lief es in der vergangene­n Spielzeit übrigens für die Unitas, die am Ende nur einen Punkt weniger als Spitzenrei­ter HG Remscheid auf dem Konto hatte und damit knapp den Sprung in die Nordrheinl­iga verpasste. Aktuell befinden sich die Haaner im Niemandsla­nd der Tabelle – mit neun Punkten Rückstand zu Tabellenfü­hrer HC Wölfe Nordrhein und ebenfalls neun Zählern Vorsprung auf den TSV Aufderhöhe, der momentan Vorletzter ist und damit auf einem Abstiegspl­atz steht.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Nick Blau (am Ball) kann wieder ins Geschehen eingreifen.

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