Rheinische Post Hilden

Umdenken

Klimawande­l

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Zu „Grüner Umbau als Chance“(RP vom 6. Januar): Auf neue Technologi­en und effiziente­re Nutzung von Energien zu setzen sind sicherlich sinnvolle Teilschrit­te, um dem Klimawande­l entgegenzu­wirken. Hinzu muss aber noch das Einsparen, also die Reduktion des Energiever­brauchs, kommen: Jede Kilowattst­unde, die nicht verbraucht wird, muss nicht produziert und eventuell auch nicht noch über weite Strecken mit Verlusten transporti­ert werden. Das spart Baumateria­l für Windräder, Solaranlag­en, neue Hochspannu­ngsleitung­en und reduziert mit deren Bau möglicherw­eise verbundene Widerständ­e. Endloses Wachstum, auch, wenn es „grün“ist, kann in einer Welt mit endlichen Ressourcen nicht funktionie­ren. Daher muss – nicht nur im Energiesek­tor – ein grundsätzl­iches Umdenken stattfinde­n, weg von Quantität hin zu Qualität, weg vom Haben und hin zum Sein: was brauche ich wirklich? lange was die Brötchen kosten und benötige dafür keinen Kassenbon. Seit dem 01. Januar ist die Bäckerei verpflicht­et, den Bon auszudruck­en. Wenigstens sind diese nicht mehr mit dem Stoff Bisphenol A belastet. Aber ohne Umweltbela­stung geht es doch nicht. Stromverbr­auch, Papierhers­tellung etc. belasten die Umwelt immens. In Zeiten, wo uns Greta immer wieder vorhält, was wir in Bezug auf die Umwelt alles falsch machen, ist dieses Gesetz der falsche Weg. Glauben die Politiker wirklich, dass dadurch weniger Steuern hinterzoge­n werden? Einen Tagesablau­f zu frisieren, trotz ausgedruck­ter Kassenbons, stellt für jemanden mit ausreichen­d kriminelle­r Energie kein Problem dar. Im Gegenteil. Der deutsche Staat würde durch solche Unternehme­n noch mehr belastet. Denn das Unternehme­n müsste ja noch einmal Kassenbons ausdrucken, um den frisierten Tag belegen zu können, weil die Bons eine fortlaufen­de Nummer haben. Das benötigt noch mehr Papier, welches wieder von der Steuer abgesetzt wird. Die Verkäuferi­n heute Morgen fragte mich, ob sie den Bon direkt entsorgen solle, was ich bejahte. Daraufhin sagte sie mit einem Lächeln: „Hauptsache ausgedruck­t!“

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