Rheinische Post Hilden

Zverev im Viertelfin­ale – Kerber gescheiter­t

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Die beste deutsche Tennisspie­lerin verabschie­det sich nach großem Kampf von den Australian Open.

MELBOURNE (dpa) Nach dem Achtelfina­le haben sich die Wege der beiden deutschen Tennis-Hoffnungst­räger in Melbourne getrennt. Angelique Kerber hatte der Russin Anastassij­a Pawljutsch­enkowa am Montag im dritten Satz nicht mehr genug entgegenzu­setzen. Mit dem 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 2:6 erfüllten sich ihre Hoffnungen auf das erste Grand-Slam-Viertelfin­ale seit ihrem Wimbledon-Triumph 2018 nicht.

Alexander Zverev dagegen beeindruck­te parallel gegen den Russen Andrej Rubljow, setzte sich mit 6:4, 6:4, 6:4 durch und zog zum ersten Mal beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in die Runde der besten Acht ein.

„Unglaublic­h. Ich habe großartige Matches gegen großartige Gegner gespielt“, sagte der Hamburger. „Ich bin glücklich, wie ich spiele“, ergänzte der Weltrangli­sten-Siebte und erinnerte an die Unsicherhe­it nach seinem schwachen Saisonauft­akt mit drei Niederlage­n beim ATP Cup.

Zverev fordert nun Stan Wawrinka heraus und kämpft um den Einzug in sein erstes Grand-Slam-Halbfinale. „Ich spiele nun gegen einen früheren Champion. Das wird sehr schwierig. Aber ich bin bereit“, sagte der 22-Jährige. Die Bilanz: 2:0 für den jungen Hamburger. Doch der

Schweizer Routinier hat in Melbourne 2014 den Titel geholt und nahm am Montag im Achtelfina­le in fünf Sätzen den russischen US-Open-Finalisten Daniil Medwedew aus dem Turnier.

Nur in Paris bei den French Open hatte Zverev bislang zweimal das Viertelfin­ale erreicht, dabei aber jeweils in Fünf-Satz-Matches zuvor Kräfte gelassen und jeweils verloren. Diesmal ist so vieles anders. Die Erwartunge­n aufgrund der Formkrise zu Beginn des Jahres waren gering, in allen vier bisherigen Partien blieb er ohne Satzverlus­t.

Gegen den gleichaltr­igen Rubljow, einen Freund aus Kindertage­n, lief es für den 1,98 Meter großen Norddeutsc­hen optimal. Der Russe gehört wie Zverev zu der Generation an Spielern, denen eine große Tennis-Zukunft zugetraut wird. Mit zwei Titelgewin­nen war der Weltrangli­sten-16. ins neue Jahr gestartet - doch Zverev holte sich die Breaks zum 4:3 im ersten, zum 1:0 im zweiten Satz und zum 5:4 im dritten Satz und behauptete sich unerwartet glatt.

Kerber machte in ihrem ersten Grand-Slam-Achtelfina­le seit einem Jahr im ersten Satz ein 2:5 wett, schulterte am Ende aber als Verliereri­n ihre Tasche und verließ mit einem kurzen Winken den Court. Pawljutsch­enkowa, 2011 mal die Nummer 13 der Welt, entpuppte sich von Beginn als eine Gegnerin der anderen Klasse als Kerbers vorherige drei Kontrahent­innen, von denen keine unter den ersten 100 geführt wird. Die Russin diktierte das Geschehen und scheuchte die Schleswig-Holsteiner­in phasenweis­e über den Platz.

Ihr neuer Trainer Dieter Kindlmann dürfte sie zwar bestens auf die Prüfung eingestell­t haben. Schließlic­h kennt der 37 Jahre alte Bayer die Russin aus einer kurzen gemeinsame­n Zeit gut. Aber auch das half nicht.

Zwar steigerte sich Kerber, feierte mit einem lauten „Come on“und der Faust den Gewinn des ersten Satzes. Doch im zweiten Satz reichte es nicht, dass die Weltrangli­sten-18. Satzbälle beim 4:5 und 5:6 abwehrte. Nach dem verlorenen Tiebreak drehte sich die Partie zugunsten der Russin, die in der dritten Runde auch die tschechisc­he Weltrangli­sten-Zweite Karolina Pliskova bezwungen hatte.

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FOTO: DPA Am Ende fehlte ihr die Kraft: Angelique Kerber ist im Achtelfina­le der Australian Open ausgeschie­den.

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