Wirtschaftsjunioren wollen eine „Schule der Löwen“
Verein der jungen Unternehmer und Führungskräfte will sich stärker in die Gesellschaft einbringen.
Die Wirtschaftsjunioren Düsseldorf werden 70 Jahre alt und haben sich im Jubiläumsjahr des Vereins viel vorgenommen. Das wurde beim Neujahrsempfang in der „Sturmfreien Bude“an der Georg-GlockStraße in Golzheim deutlich.
Wer war da?
Der Verein hat 130 Mitglieder, rund 100 Gäste waren beim Empfang, darunter auch Externe wie IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen, FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Düsseldorfs Grünen-Chefin Paula Elsholz sowie Paolo Bavaj, Chef von Henkel Ventures.
Wie war die Atmosphäre?
Sehr locker. Zu Getränken und Fingerfood war über den Dächern der Stadt viel Netzwerken angesagt. Bei den Wirtschaftsjunioren können auch die Kinder mitgebracht werden, und wenn auf einmal Vollalarm ausbricht, weil die Mama vermisst wird (wie beim Empfang geschehen), ist das völlig in Ordnung. „Viele Unternehmen haben die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch nicht richtig auf dem Schirm“, sagt Mark Klein, neuer Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren. Der 34-Jährige hat das elterliche Unternehmen für Tor- und Türanlagen in Langenfeld übernommen, Vize ist wiederum der 33-jährige Tobias Kampmann, Senior Manager für den Bereich Finanzierungsberatung bei Ernst & Young.
Was sind die Ziele des Vereins?
IHK-Manager Gregor Berghausen ermutigte die jungen Unternehmer und Führungskräfte, sich weiter an der Standortentwicklung zu beteiligen. Die Junioren haben sich unter anderem beim Konzept für die Weiterentwicklung des Hafens engagiert. Der Verein möchte auch gesellschaftlich noch aktiver werden: Junge Menschen sollen Stipendien für Coding-Workshops erhalten, in Abschlussjahrgängen sollen an Schulen Berufsbilder vorgestellt werden, für die jüngeren Jahrgänge ist eine „Schule der Löwen“geplant, um schlechten Schlagzeilen über Unternehmer etwas entgegenzusetzen.
Auch sozial wollen die bis zu 40 Jahre alten Mitglieder (danach kann man Fördermitglied werden) etwas tun. Sie werben aktiv für die Organspende, haben sogar einen eigenen Ausweis. Beim Empfang wurde zudem für mehr als 1000 Euro ein abstraktes Werk des in Düsseldorf geborenen Künstlers Andreas Dahmen versteigert. Der Erlös kommt dem Verein Krass zugute, der sich der kulturellen Bildung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen annimmt.