Chinesen kaufen Atemmasken für zuhause
Das Corona-Virus führt noch nicht zu Absagen bei der kommenden Euroshop-Messe.
(csr/semi/ujr) Das Corona-Virus ist ein Tagesthema. Der städtische Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke warnt jedoch vor Panikmache. Die Stadt sei mit dem Gesundheitsamt, dem Flughafen und den Kliniken, darunter der Uniklinik mit ihrer Sonderisolierstation für Infektionsfälle, bestens gewappnet. Sollte man befürchten, sich angesteckt zu haben, sollten Betroffene zu Hause bleiben und ihren Hausarzt konsultieren.
Angesichts großer bevorstehender Messen, für die auch chinesische Aussteller angekündigt sind, sagt Meyer-Falcke: „In einer internationalen Stadt wie Düsseldorf wäre es das letzte Mittel, internationale Beziehungen einzustellen.“Messen abzusagen oder chinesischen Ausstellern die Teilnahme zu versagen: Dafür sehe er keinen Grund. Laut Messe-Chef Werner Dornscheidt haben sich 300 Aussteller aus China zur Euroshop Mitte Februar angemeldet, Absagen gebe es bislang keine. 2020 ist ein starkes Messejahr mit Interpack und Drupa, die Beteiligung auch aus Fernost ist groß. Die Messe hat ihre fünf Büros in China bis zum 9. Februar geschlossen – wegen des Neujahrsfestes, aber auch wegen der Situation im Land.
Michael Ruhland von der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDFC) sagt, in China würden die Atemmasken knapp. „Daher kaufen viele Chinesen auch hier in Düsseldorf die Masken in Apotheken und Drogeriemärkten und schicken sie in die Heimat.“Zudem seien derzeit viele Chinesen aus Düsseldorf in der Heimat. „Von denen habe ich vielfach gehört, dass sie nicht zu öffentlichen Neujahrsfeiern gehen, sondern lieber mit der Familie im Haus bleiben.“Geschäftsreisen nach China würden noch normal laufen, sagt Ruhland. „Aber häufig setzen die Unternehmen auf Videokonferenzen, da spart man sich die Reise.“An einer vom GDFC für August geplanten Reise nach Tibet wolle man aktuell noch festhalten. „Wir entscheiden das 50 Tage vor Abfahrt“, sagt Ruhland.
„Bei uns sind bislang keine Anfragen von Schulen zum Thema
Corona-Virus eingegangen“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamtes. Man habe Infomaterialien des Robert-Koch-Instituts und von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an die Schulen verschickt.
Walter Schuhen ist als langjähriger Sprecher des Düsseldorf China Center gut in der chinesischen Community vernetzt. Er sagt, dass viele Firmen nun versuchen würden, ihre in China eingesetzten Mitarbeiter zurückzuholen. „Häufig wollen diese aber dortbleiben.“Er beobachte die Situation in China genau, sagt Schuhen. „Aber eine Hysterie kann ich da noch nicht feststellen.“Vielmehr blieben die Leute dort „relativ cool“.