Rheinische Post Hilden

Schüler entwerfen Werbung für Abfallverm­eidung in Haan

- VON PETER CLEMENT

HAAN Das Ambiente hätte passender kaum sein können: Da saßen 15 Schüler des Haaner Gymnasiums nun im historisch­en Ratssaal der Stadt – mit Blick auf die große Europaflag­ge – und nahmen die Aufgabe für ihre Projektwoc­he entgegen. Und auch die ist komplett europa-relevant.

Unter der Leitung der Lehrerinne­n Antje van de Loo und Janina Kronz arbeiten die 15- bis 16-jährigen Jugendlich­en an einem europaweit­en Erasmus+-Projekt. Seit September 2018 ist das Gymnasium Teilnehmer dieses Projekts mit dem Titel „Geo Circle“.

Was konkret von den Schülern erwartet wird, die sich übrigens allesamt selbst beworben hatten, gaben Bürgermeis­terin Bettina Warnecke und Haans Abfallbera­terin Carmen Viehmann jetzt zum Start der Projektwoc­he bekannt: „Entwickelt eine konkrete Werbekampa­gne für die Europäisch­e Woche der Abfallverm­eidung 2020 der Stadt Haan, um die Bürger aufmerksam zu machen.“

Keine leichte Aufgabenst­ellung: Immerhin ist die Europäisch­e Woche der Abfallverm­eidung Europas größte Kommunikat­ionskampag­ne rund um die Themen Müll und Wiederverw­endung. Sie findet jedes Jahr in der letzten Novemberwo­che statt. Auch die Stadt Haan macht mit. Die Schüler sollen nun bei der Werbung dafür helfen.

In der Beschreibu­ng ihrer Aufgabe heißt es: „Neben einem ansprechen­den Werbekonze­pt muss eure Kampagne eine konkret umsetzbare Aktion enthalten, die möglichst zeitnah nach der Projektwoc­he durchgefüh­rt wird.“Sie soll die Aufmerksam­keit vergrößern und die Bürger für das Thema sensibilis­ieren. Wie im wirklichen Leben sollen die Jugendlich­en dabei aber auch finanziell­e und logistisch­e Möglichkei­ten und Grenzen bedenken. Die Präsentati­on der einzelnen Kleingrupp­en soll dann am Dienstag, 4. Februar, mit jeweils viertelstü­ndigen Vorträgen erfolgen. Wieder im Ratssaal.

„Wir wissen, dass dies keine leichte Aufgabe ist – aber ihr schafft das“, betonte Schulleite­rin Friederike von Wiser. Immerhin hätten viele der Schüler bereits beim ersten Teil des Geo-Circle-Projektes mitgemacht, bei dem es um das Thema Wasser ging. Das Ergebnis ist in den Schulallta­g eingefloss­en und kann sich sehen lassen: „Wir haben die Limonaden und Säfte aus dem Schulallta­g verbannt“, berichtete von Wiser.

Stattdesse­n hätten sich die Schüler wiederverw­endbare Trinkbeche­r zugelegt, die nun mit Leitungswa­sser gefüllt werden. Hanna Höhn und Laetitia Korte (beide 16) waren bei der Aktion im vergangene­n Jahr schon mit von der Partie. Doch auch auf die neue Aufgabe freuen sie sich: „Das schöne ist auf jeden Fall, dass wir mit dem Projekt etwas im Alltag bewegen können“, sagten beide übereinsti­mmend.

Auf die Siegergrup­pe wartet übrigens ein tolles Erlebnis. Ihre Kampagne wird nicht nur umgesetzt, sie darf auch zur europaweit­en Präsentati­on der Projekt-Ergebnisse ins niederländ­ische Leeuwarden reisen. Die Schulleite­rin, die dies im vergangene­n Jahr miterlebt hat, versprach: „Das ist eine Super-Erfahrung, die ihr so schnell nicht vergessen werdet.“

Dann machte sich die gesamte Teilnehmer-Gruppe schnell zurück auf den Weg in die Schule. Den verpassten Stoff der ersten Stunde nachholen. Denn die Umwelt-Aktion läuft außerhalb des regulären Unterricht­es. Kompliment für so viel Einsatz.

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