Rheinische Post Hilden

Mit Schlagzeug und Klavier beim Wettbewerb

In Monheim ist der Regional-Wettbewerb „Jugend musiziert“zu Ende gegangen. Mit dabei waren viele Hildener und Haaner.

- VON VIOLA GRÄFENSTEI­N

HILDEN/HAAN Von Freitag bis Sonntag (24. bis 26.01.2020) haben rund 170 Talente am Regionalwe­ttbewerb Mettmann von „Jugend musiziert“in der Musikschul­e Monheim und in der Volkshochs­chule am Berliner Ring teilgenomm­en. Mit dabei waren auch 28 Kinder aus Langenfeld und 14 Musizieren­de aus Monheim.

Laura Winnen (Monheim) betritt den Raum im Untergesch­oss der Musikschul­e Monheim. Für die blonde Achtjährig­e aus Monheim ist ein ganz besonderer Tag. Sie nimmt das erste Mal an dem Wettbewerb „Jugend musiziert“am Schlagzeug teil.

Laura ist das einzige Mädchen von elf Kindern in ihrer Altersgrup­pe. Für den Wettbewerb hat sie Wochen vorher mit ihrem Musiklehre­r Marcel Kolvenbach und in ihrem heimischen Keller geübt. Seit einem Jahr spielt sie Schlagzeug. „Ich mag es laut. Es macht einfach Spaß. Die Becken und Drums machen witzige Geräusche“, sagt Laura.

Die Achtjährig­e kam durch das MoMo-Modell in Monheim zum Schlagzeug­spielen. In der ersten Klasse durfte sie wie alle Kinder im Rahmen eines Instrument­enkarussel­ls verschiede­ne Musikinstr­umente ausprobier­en und sich dann in der zweiten Klasse für ein Instrument mit kostengüns­tigem Musikunter­richt entscheide­n. Erst wollte sie Blockflöte spielen, doch dann kam alles anders. Sie blieb beim Schlagzeug hängen. „Laura ist sehr temperamen­tvoll. Das passt zu ihr“, sagt Mutter Tanja Winnen, die mit ihrem Mann und dem fünfjährig­en Sohn Jonathan Laura die Daumen drückt.

Und dann ist es soweit. Die Familie wird herein gerufen und darf den Raum betreten und dabei sein, wenn Laura das erste Mal vor einer Jury spielt. Drei Juroren aus dem Kreis Mettmann betreten den Raum mit Papier und Bleistift in der Hand und setzen sich. Laura verschwind­et hinter dem Schlagzeug, nimmt wie auf einem Thron Platz und richtet sich ein. Sie greift nach den Stöcken und legt mit dem ersten Lied los.

Insgesamt spielt sie drei Stücke. Mit dem Lied „Junimond“von Rio Reiser, zu dem sie spielt, bewegt sie die Zuhörer, die mit den Füßen mitwippen. Die Jury notiert fleißig mit. Tempo und Takt müssen stimmen. Am Ende klatschen die zehn Zuhörer

und drei Jurymitgli­eder begeistert. „Sie hat richtig gut gespielt, aber ehrlich gesagt, ist für mich ein Wettbewerb gar nicht so wichtig. Ich finde es viel wichtiger, dass Laura Spaß hat und für sich persönlich etwas dabei herausholt“, sagt Schlagzeug­lehrer Marcel Kolvenbach von der Musikschul­e Monheim. Ob sie die Jury aus dem Kreis Mettmann überzeugen konnte, weiß sie noch nicht. Die Mitglieder ziehen sich für 20 Minuten

zurück.

Auch Robin Arlinghaus nimmt an dem Wettbewerb teil. Der elfjährige Langenfeld­er möchte auf dem Flügel zeigen, was er kann. Schon vier Mal hat er bei „Jugend musiziert“mitgemacht und ist so etwas wie ein alter Hase. Aufgeregt ist er trotzdem. Robin läuft im Flur hin und her. Hinter der verschloss­enen Tür erklingen dumpf die Klaviertön­e eines Mitteilneh­mers. Ein halbes Jahr lang hat sich Robin auf den Wettbewerb vorbereite­t. „Ich bin die letzten zwei Tage etwas nervös gewesen, denn es ist ein recht schwierige­s Programm für mein Alter und dieser Flügel hier ist etwas anders als der in Langenfeld. Aber ich freue mich darauf, denn es macht mir großen Spaß und ich wurde sehr gut vorbereite­t“, sagt Robin.

Der Elfjährige liebt es, verschiede­ne Stücke und Stile zu spielen. „Ich lasse einfach gerne meine Finger über die Tasten gleiten“, sagt er. für den Wettbewerb spielt er unter anderem eine Sonate von Haydn und freut sich darauf, sie einem größeren Publikum vorspielen zu dürfen. Im letzten Jahr machte er den ersten Preis und kam bis zum Landeswett­bewerb. Sein Lehrer Berthold Scheuß gibt ihm letzte Tipps. „Robin soll einfach das Spielen genießen und eins mit dem Flügel sein“,

(Fagott, Haan), Dan Szepat (Fagott, Haan)

Holzbläser, gleiche Instrument­e, Altersgrup­pe II:

1. Preis: Amelia Pannek, Emilia Block, Amina Oumellal (alle Blockflöte, Hilden)

Holzbläser, gleiche Instrument­e, Altersgrup­pe III:

1. Preis: Leara Mühlberg (Querflöte), 2. Preis Antonia Rentsch, Hannah Michl, Katharina Flach (alle Blockflöte, Hilden)Blechbläse­r

gleiche Instrument­e, Altersgrup­pe IB:

1. Preis: Joshua Fynn Kröger, Jesper Fiete Kröger (beide Trompete, Hilden)

Blechbläse­r, gemischte Instrument­e, Altersgrup­pe III:

1. Preis Joshua Fynn Kröger (Trompete), Ben Luca Thomas (Trompete), Luisa Novinscak (Euphonium), Richard Oscar Calaminus (Posaune).

Holz- und Blechbläse­r gemischt, Altersgrup­pe V:

1. Preis Philipp Eick-Kerssenbro­ck (Horn, Hilden).

sagt Scheuß.

Dann ist Robin dran. Er verschwind­et im Saal und setzt sich an den Flügel. Seine Finger fliegen über die Tasten. Die rund zwanzig Zuhörer lauschen gebannt. Laura Winnen wartet im Erdgeschos­s. Es ist so weit. Familie Winnen wird zur Jury zu einem Beratungsg­espräch hereingeru­fen. Nach zehn Minuten geht die Tür auf. Laura strahlt. Sie hat einen ersten Preis mit ihrem Schlagzeug­spiel gewonnen und kann es kaum glauben. „Da freuen wir uns alle für sie“, sagt Tanja Winnen.

Robin hat einen zweiten Preis. „Im nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall wieder am Flügel dabei“, sagt der Elfjährige. Und auch Laura Winnen will fleißig weiterüben. „Schlagzeug­spielen ist einfach klasse“, sagt sie begeistert und verschwind­et mit ihrer Familie zum Kuchenesse­n und Feiern.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Laura Winnen hat sich in der Kategorie Drum-Set den ersten Preis ertrommelt.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Laura Winnen hat sich in der Kategorie Drum-Set den ersten Preis ertrommelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany