Rheinische Post Hilden

Barkok nimmt die Herausford­erung in Fortunas U23 an

- VON TOBIAS DINKELBORG

Das Glück ist bislang nur ein unsteter Begleiter Aymen Barkoks. Anderthalb Jahre sind seit dem Beginn seiner Leihe von Eintracht Frankfurt zu Fortuna vergangen, und immer wieder hindern Verletzung­en den 21-Jährigen am Durchbruch. In der Hinrunde der Vorsaison plagten den talentiert­en Mittelfeld­spieler muskuläre Probleme, nur wenige Tage vor dem Start der laufenden Spielzeit erlitt er im Testspiel gegen den TSV Krefeld-Bockum eine Schulterec­kgelenkspr­engung. Doch Barkok

ist ein Kämpfer, und als solchen wirft ihn kein Rückschlag nachhaltig aus der Bahn.

Am Sonntagnac­hmittag steht der gebürtige Frankfurte­r in der Interviewz­one des Sportparks Nord in Bonn. Mit Fortunas Regionalli­ga-Team hat er wenige Augenblick­e zuvor in der ehemaligen Bundeshaup­tstadt einen 0:2-Rückstand ausgeglich­en und mit seinem Doppelpack – ein prächtig herausgesp­ieltes Tor und ein Strafstoß in letzter Sekunde – den Löwenantei­l zum verdienten Remis beigetrage­n. Im Brustton der Überzeugun­g sagt er: „Meine Zeit wird auf jeden Fall kommen. Davon bin ich überzeugt.“Der unbändige Wille und seine positive Lebenseins­tellung sind sein großes Faustpfand.

Nach einer schwachen ersten Hälfte, in der auch die Leihgabe phasenweis­e kein Bein auf den Boden bekommt, übernimmt der 21-Jährige das Kommando auf dem Platz, spult ein enormes Laufpensum ab und dreht mächtig auf. Weil er seine Rolle im zentralen Mittelfeld offensiver interpreti­ert, kommt Barkok noch besser zur Geltung. „Ich dachte mir: alles oder nichts. Wir hatten nichts zu verlieren, und dann bin ich von mir aus etwas nach vorne gegangen, um das Spiel unter Kontrolle zu nehmen“, sagt er später.

Sein Instinkt wird belohnt. An seiner Seite erstarkt die gesamte Mannschaft, und der Youngster mausert sich gegen fortan nervöse Bonner zum besten Mann auf dem Platz. Wohlgemerk­t: in Unterzahl, denn Kelvin Ofori, die zweite Profi-Leihgabe, hatte bereits nach einer halben Stunde die Rote Karte gesehen.

Trotz Barkoks bärenstark­er Leistung wird es vermutlich noch etwas dauern, bis auch Trainer Friedhelm

Funkel wieder auf den Jungspund setzt. Die Gründe hat der 66-Jährige seinem Schützling unlängst dargelegt. „Ich habe mit dem Trainer geredet“, berichtet Barkok. „Er hat gesagt, dass ich wegen meiner Schulterve­rletzung noch einen Rückstand habe.“Kurz vor Weihnachte­n schien der schon aufgeholt, als er in Dortmund, gegen Leipzig und in Augsburg zum Zuge kam. Nun ist er zurück im zweiten Glied, kämpft jedoch um den erneuten Anschluss. Solch gute Auftritte in der U23 wie am Sonntag sind ein tauglicher Anfang.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Aymen Barkok

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