Rheinische Post Hilden

SPD fordert gesundes Gratis-Essen an Schulen

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DÜSSELDORF (dpa) Täglich mindestens ein gesundes, warmes, kostenfrei­es Essen und Frühstück für alle Kinder – das fordert die SPD für alle Kindergärt­en und Schulen in Nordrhein-Westfalen. Gutes Essen sei ein „wichtiger Bestandtei­l im Kampf gegen die Folgen von Kinderarmu­t“, heißt es in einem Antrag der Landtagsfr­aktion. Am Mittwoch erörtern Sachverstä­ndige im Schulaussc­huss des Landtags, wie und ob das in NRW umzusetzen ist. In schriftlic­hen Stellungna­hmen äußerten sie sich bereits zum Für und Wider von Frischküch­e oder Tiefkühlko­st, Elternbeit­rägenoderG­ratisverso­rgung.

Kosten Die Kommunen könnten die Belastunge­n für Gratismahl­zeiten aber nicht alleine tragen, heißt es im Bericht der Landeshaup­tstadt. Fakt ist, dass die Kommunen die Schulen bereits heute mit bis zu 1,2 Milliarden Euro pro Jahr bezuschuss­en, um die durchschni­ttlichen Kosten von 3,50 Euro pro Schulessen zu decken.

Fertigkost Laut einer bundesweit­en Erhebung zur Qualität der Schulverpf­legung erhalte etwa die Hälfte der Schulen in NRW warme Fertigmahl­zeiten. Nur jede siebte Schule serviere Mahlzeiten aus einer Frischküch­e; die anderen setzen auf Fertigkost.

Frischküch­en Dass Frischküch­en in Kitas und Schulen die beste Option seien, hält Apetito für eine „unrealisti­sche, romantisch­e Vorstellun­g“. Eine unabhängig­e Studie des Öko-Instituts Fresenius habe Tiefkühlko­st die beste Klimabilan­z attestiert. Die räumlichen Voraussetz­ungen für Frischküch­en fehlten an den meisten Schulen, das Fachperson­al sei knapp und die Hygiene- und Dokumentat­ionspflich­ten seien hoch.

Armut Kinderarmu­t und Mangelernä­hrung sind eng verbunden. In Haushalten, die von Armut bedroht sind, haben andere Probleme in der Regel höhere Priorität als eine gesunde Ernährung. Mangelernä­hrung werde auch als „der verborgene Hunger» bezeichnet“, heißt es in den Stellungna­hmen.

Gesundheit Eine Langzeitst­udie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit der Kinder und Jugendlich­en hat ergeben, dass Minderjähr­ige aus schlechter gestellten Familien deutlich häufiger von Übergewich­t und Fettleibig­keit betroffen sind.

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