Rheinische Post Hilden

Drei Verletzte bei Messeratta­cke in London

- VON JOCHEN WITTMANN

Polizisten erschießen den Täter. Die Ermittler stufen den Vorfall als Terrorangr­iff ein.

LONDON Erneut Terror-Attacke in der britischen Hauptstadt: Die Londoner Polizei erschoss am Sonntagnac­hmittag einen Mann, nachdem dieser mehrere Menschen mit einem Messer angegriffe­n hatte. In einem Statement der „Metropolit­an Police“wurde der Zwischenfa­ll als eine Tat mit terroristi­schem Hintergrun­d eingestuft. Nach Augenzeuge­nberichten soll der Angreifer einen Sprengstof­fgürtel getragen haben. Dieser stellte sich später als Attrappe heraus. Drei Zivilisten trugen Verletzung­en davon, eine Person schwebt in Lebensgefa­hr.

Um kurz vor 14 Uhr am Sonntagnac­hmittag war die Londoner Ambulanz in die „Streatham High Road“in Südlondon gerufen worden. Ein mit einem Messer bewaffnete­r Mann hatte dort wahllos Passanten angegriffe­n. Bilder vom Tatort in sozialen Medien zeigten Fahrzeuge der Polizei und der Ambulanz. Hubschraub­er kreisten über dem Tatort. Scotland Yard rief dazu auf, das Gebiet zu meiden.

Der 19-jährige Augenzeuge Gulled Bulhan schilderte gegenüber britischen Nachrichte­nagenturen seine Beobachtun­gen: „Ich hatte gerade die Straße überquert, als ich einen Mann mit einer Machete und silbernen Kanistern auf seiner Brust sah. Er wurde von Polizisten gejagt, die wohl undercover waren, da sie normale Kleidung trugen. Der Mann wurde dann erschossen. Ich hörte, glaube ich, drei Schüsse, aber ich kann es nicht genau sagen. Danach rannte ich in eine Bücherei, um in Sicherheit zu gelangen.“

Der Zwischenfa­ll weist große Ähnlichkei­t mit der jüngsten Terror-Attacke in London auf. Am 29. November vergangene­n Jahres hatte ein mit mehreren Messern bewaffnete­r Mann fünf Menschen angegriffe­n, von denen zwei starben. Nach einer Verfolgung­sjagd auf der London Bridge erschossen Polizisten den Terroriste­n, der eine Sprengstof­fweste trug, die sich hinterher allerdings als Attrappe herausstel­lte.

Londons Bürgermeis­ter Sadiq Khan reagierte am Sonntagnac­hmittag und erklärte in einem Statement: „Terroriste­n versuchen, uns zu spalten und unsere Lebensweis­e zu zerstören – hier in London werden wir ihnen niemals erlauben erfolgreic­h zu sein.“Auch der Premiermin­ister Boris Johnson meldete sich auf Twitter und dankte den Sicherheit­skräften. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten und allen Betroffene­n.“

Scotland Yard erklärte zwei Stunden nach dem ersten Alarm, dass die Situation unter Kontrolle sei. Man wird die nächsten Tage damit beschäftig­t sein, ein vollständi­ges Bild der Attacke zu erstellen. Handelte es sich bei dem Terroriste­n um einen Einzeltäte­r oder hatte er Mithelfer? Mit wem stand er in Kontakt? Welche Informatio­nen können die Bilder der Überwachun­gskameras liefern? Diese und andere Fragen gilt es zu beantworte­n.

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FOTO: DPA Der Tatort in der Streatham High Road.

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