Mülldetektive gegen Umweltsünder
Die Stadt stellt fünf Mitarbeiter zur Bekämpfung von illegalen Müllentsorgungen ein. 2018 versuchte sie bereits, mit der Smartphone-App „Düsseldorf bleibt sauber“das Problem in den Griff zu bekommen.
Die Stadt reagiert auf illegale Müllentsorgungen und stellt fünf Mülldetektive ein. Verdreckte Containerstandorte beschäftigen die Verwaltung, Politik und Awista schon seit Jahren. Das Grundproblem liegt unverändert in der deutlich angewachsenen Menge an Kartonmüll, Verpackungsmüll aus dem Internethandel und illegal entsorgtem Gewerbeabfall.
Warum sind Mülldetektive nötig geworden?
Zur Verbesserung der Sauberkeit und des Erscheinungsbilds in der Stadt werden öffentliche Containerstandorte – an denen ist die Vermüllung besonders groß – bereits häufiger gereinigt. Außerdem ging im Jahr 2018 die Smartphone-App „Düsseldorf bleibt sauber“an den Start, um Sauberkeitsprobleme im Stadtgebiet zu melden. Die App wurde rund 9000 Mal heruntergeladen und gut 12.000 Meldungen gingen ein. Doch trotz der Vorkehrungen und der legalen Entsorgungsmöglichkeiten kommt es noch immer zu Verstößen. „Daher ist es nun angezeigt, solchen Verstößen verstärkt ordnungsbehördlich nachzugehen“, sagt ein Stadtsprecher.
Wie gehen die Mülldetektive vor?
Im Fokus steht die Überwachung derjenigen öffentlichen Containerstationen, an denen Probleme aufgrund von Beistellungen und Ablagerungen von Abfällen besonders häufig auftreten. Zudem sollen sie ermitteln, wer für wilde Sperrmüllhaufen oder andere größere Müllablagerungen im Stadtgebiet verantwortlich ist. Die Mülldetektive dürfen vor Ort Beweise sammeln und Indizien dokumentieren, Zeugen befragen, die Identität von Menschen feststellen, außerdem Verwarngelder erheben und Anordnungen erteilen.
Was bringen die Mülldetektive mit?
Sie verfügen über eine Verwaltungsausbildung, eine Ausbildung in einem vergleichbaren Berufsfeld oder einschlägige, jahrelange Berufserfahrung in der Stadtverwaltung. Im Hinblick auf die Tätigkeit im Umweltamt werden die Mülldetektive in die speziellen rechtlichen Grundlagen und Befugnisse eingearbeitet. Wann sie auf die Jagd nach den Müllsündern gehen, steht noch nicht fest.
Welche Strafen drohen den Müllsündern?
Je nach Art und Umfang der Verschmutzungen kommen Verwarngelder bis 55 Euro oder Bußgelder
in Frage. Diese können einige 100 Euro betragen, bei umfangreichen Ablagerungen sind Bußgelder bis zu 50.000 Euro möglich. Hinzu kommen die Kosten für die Entsorgung der Abfälle.
Wie ging die Stadt bislang gegen Müllsünder vor?
Das Umweltamt unternimmt Stichprobenuntersuchungen zu illegalen Sperrmüllentsorgungen seit dem 18. Mai 2017. Auf eine CDU-Anfrage im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen teilte die Beigeordnete Helga Stulgies
mit, dass es bis zum 30. August 2018 insgesamt zehn Stichprobenuntersuchungen gegeben hätte. 138 Verstöße und 103 Verursacher wurden festgestellt. Die Stadt erteilte 46 mündliche Verwarnungen, 31 Verwarngelder (zwischen zehn und 50 Euro) und 26 Bußgelder (zwischen 100 und 300 Euro) wurden verhängt. Im Einsatz waren drei Mitarbeiter, die nicht planmäßig für Sperrmüllkontrollen bereitstehen, sondern aus dem normalen Dienstbetrieb herangezogen wurden.
Was sagt die Awista?
Das Entsorgungsunternehmen erhofft von der Einstellung der Mülldetektive, dass sich in Zukunft wieder mehr Menschen an die klar formulierten Regeln der Abfallentsorgung halten. „Trotz aller Informationen, die wir über Abfallkalender, App und Website bieten, hat sich das Umweltverhalten an vielen Stellen nicht gerade verbessert“, sagt ein Awista-Sprecher. Insbesondere bei illegalen Ablagerungen im Bereich der Sperrgutabfuhr und bei den Depotcontainern sei dies auf Lasten der Allgemeinheit festzustellen. „Die illegalen Ablagerungen machen den Mitarbeitern von Müllabfuhr und Straßenreinigung viel Arbeit, die nicht sein müsste.“