Rheinische Post Hilden

Stadtstran­d verbannt Foodtrucks – zumindest auf Probe

Die Macher von „Küss den Frosch“gehen auf ihre Kritiker zu. Ab Mai soll es einen dritten Standort auf Höhe der Tonhalle geben.

- VON CHRISTINE WOLFF

Teilerfolg für die Kritiker des Stadtstran­ds am Mannesmann­ufer: In der neuen Saison werden keine Foodtrucks neben dem KIT-Museum vorfahren. Zudem sollen die Container von der Rückseite schöner aussehen und beleuchtet werden. Das bestätigte­n die Strand-Macher unserer Redaktion. Ab Mai wollen sie einen dritten Standort auf Höhe der Tonhalle eröffnen

Im vergangene­n Jahr hatte der (sandlose) Stadtstran­d am KIT für Debatten gesorgt. So hatte unter anderem FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann die Container und Foodtrucks kritisiert, die „einen der beliebtest­en Ausblicke auf den

Rhein“blockieren würden. Ein Anwohner wendete sich sogar an den Beschwerde­ausschuss, da der „sogenannte Strand“allem „ästhetisch­en Empfinden“widersprec­he: Er sei „einfach sehr, sehr hässlich“. Am 5. Februar wird sein Anliegen im Ausschuss beraten. Die Verwaltung hat ihre Antwort bereits eingereich­t.

Demnach sei das ästhetisch­e Empfinden „bei Menschen sehr unterschie­dlich ausgebilde­t“, erklärt Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke. Der Stadtstran­d entspreche grundsätzl­ich den Beschlüsse­n. Für konkrete Ideen und Anregungen sei die Verwaltung offen, sie würde diese dem Betreiber auch mitteilen oder gar anraten“, so Zuschke.

Tatsächlic­h hätten sich die

Strand-Betreiber und Rheinufer-Promenaden-Architekt Niklaus Fritschi inzwischen „in konstrukti­ven Gesprächen ausgetausc­ht“und wollten Vorschläge erarbeiten. Bereits beschlosse­n: Es wird keine Foodtrucks mehr geben. Das bestätigte Entwickler Andreas Knapp von der Agentur „Küss den Frosch“. Geplant sei, einen Container zu unterteile­n und dort Essen auszugeben. „Es soll zwei verschiede­ne Speisen geben. Vor allem gesundes Essen, wie etwa frische Salate.“Das Angebot soll wechseln, alles soll schneller gehen. „Wenn das nicht angenommen wird, würden wir zu den Foodtrucks zurückkehr­en.“

Neben dem Stadtstran­d am KIT und dem weiter nördlich am Robert-Lehr-Ufer

– die im März öffnen sollen (wenn es kein Hochwasser mehr gibt) – wird es ab Mai erstmals einen dritten auf Höhe der Tonhalle geben. „Nach der Frühjahrsk­irmes wollen wir starten“, so Knapp. Der Fischmarkt stört die Macher nicht. Dieser Stadtstran­d unterschei­de sich enorm von den anderen. „Die Container sollen von Streetart-Künstlern bemalt werden, jeden Tag sind andere Aktionen geplant. So sollen kleinere Bands auftreten, es soll Tangozonen geben, Poetry Slam und vieles mehr. „Immer in Abstimmung mit der Tonhalle“, so Knapp. Die Kosten sollen über Spenden und Getränke reingeholt werden. Wichtig für Knapp: Es gibt keinen Verzehrzwa­ng.

 ?? RP-FOTO:ANDREAS ENDERMANN ?? Matthias Böttger (l.) und Andreas Knapp sind die Macher der Stadtsträn­de. Sie nehmen jetzt Korrekture­n vor.
RP-FOTO:ANDREAS ENDERMANN Matthias Böttger (l.) und Andreas Knapp sind die Macher der Stadtsträn­de. Sie nehmen jetzt Korrekture­n vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany