Eine Leidenschaft für Medizin und Musik
Monika Gappa, seit August vergangenen Jahres Chefärztin der Kinderklinik am EVK, ist nicht nur mehrfach ausgezeichnete Medizinerin und engagierte Wissenschaftlerin, sondern spielt auch mit großer Freude Cello.
Dass sie nach dem Abitur Medizin studieren würde, war für die gebürtige Hannoveranerin Monika Gappa nicht selbstverständlich. Zwar hatte sie schon früh den Wunsch, mit Menschen zu arbeiten und bereits während der Schulzeit Erfahrungen im Pflegebereich gesammelt, aber auch die Musik – sie spielt bis heute mit Begeisterung Cello – war ihr sehr wichtig. „Die Entscheidung ist zugunsten der Medizin gefallen, weil ich wusste, dass hier einfach mehr für mich möglich sein würde als in der Musik“, erinnert sich die promovierte und habilitierte Kinderärztin. Bereut hat sie den Entschluss bis heute nie, was sicher auch daran liegt, dass sie sich mit der Pädiatrie, also der Kinderheilkunde, ein spannendes Fachgebiet ausgesucht hat. „Die Fachrichtung ist sehr abwechslungsreich, das Spektrum unterschiedlicher Erkrankungen groß, denn wir behandeln ja Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche gleichermaßen“, erläutert Gappa. Hinzu komme, so die 56-Jährige, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Eltern herzustellen und sie bei allen Entscheidungen mitzunehmen.
Neben dem Klinikalltag hat Gappa immer großen Wert darauf gelegt, wissenschaftlich tätig zu sein und sich für ihre medizinischen Fachgebiete – Asthma, Mukoviszidose, Allergien – zu engagieren. „Eine Kombination aus Klinikarbeit und aktiver Wissenschaft gehört aus meiner Sicht dazu, wenn man eine große Abteilung leitet“, sagt sie. Es
ist ihr wichtig, stets gut informiert und auf dem Laufenden zu sein, um den Patienten Behandlungen nach dem neuesten Stand der Entwicklung anbieten zu können. So hat sie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf (EVK) bereits neue Standards eingeführt, die sie weiter ausbauen will. Dabei arbeitet sie eng mit dem dort bestehenden Kindernetzwerk zusammen. Die kleinen Patienten profitieren davon. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Infektion mit dem RS-Virus, eine schwere Erkrankung der Atemwege, von der häufig Säuglinge und Kleinkinder betroffen sind. Nach dem Motto „Viel hilft viel“sollten erkrankte Kinder früher alle zwei Stunden eine Kochsalzlösung inhalieren – allerdings blieb der Erfolg aus. „Das macht man nicht mehr. Durch wissenschaftliche Studien wurde ein Umdenken erreicht“, erklärt die Ärztin. „Wir überwachen betroffene Kinder stattdessen stationär und sorgen dafür, dass sie genügend trinken und essen, bis sie wieder gesund sind.“
Monika Gappa ist übrigens eine von nur wenigen Ärztinnen in Deutschland in vergleichbarer Position, was sicher auch damit zu tun hat, dass gerade die wissenschaftliche Arbeit viel Engagement verlangt. Zeit für ihre Familie – sie ist verheiratet und hat zwei Töchter – sowie für sportliche Aktivitäten und natürlich für die Musik findet sie trotzdem, auch wenn sie zurzeit nicht in einem Orchester spielt. „Meine Töchter spielen Cello und Geige, wir machen sehr gern zusammen Musik, gehen auch regelmäßig in Konzerte“, erzählt die Ärztin. Deshalb freut sie sich auch, nach zehn Jahren in Wesel – wo die Familie nach wie vor lebt – nun in Düsseldorf zu arbeiten. „Düsseldorf ist eine spannende Stadt mit netten Menschen und einem sehr guten kulturellen Angebot.“Und da ihr Mann als Verwaltungsleiter der Düsseldorfer Symphoniker ebenfalls in der Landeshauptstadt tätig ist, wird die Familie sich vielleicht ein zweites Standbein in Düsseldorf aufbauen.