Rheinische Post Hilden

Tausendund­eine Nacht im Rheinlands­aal

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(tino) Der Vizepräsid­ent des Comitees Düsseldorf­er Carneval (CC)

genoss ein für ihn seltenes Vergnügen. Normalerwe­ise steht er als Trompeter bei den Swinging Funfares mit auf der Bühne und sorgt für jede Menge Partylaune. Aber bei der Kostümsitz­ung der Prinzengar­de Rot-Weiß stand Kleinehr als Prinzgardi­st im Zuschauerr­aum des Rheinlands­aals im Hilton Hotel und genoss, was die Kollegen auf der Bühne musikalisc­h so alles präsentier­ten. „Die machen das ganz gut ohne mich“, meinte Kleinehr verschmitz­t lächelnd. Der tosende Applaus, die tanzenden Narren während der Musikstück­e und die lauten Zugabe-Forderunge­n bestätigte­n Kleinehrs Urteil.

Dabei hatten die Funfares nicht nur Stimmungsk­racher bläserlast­ig in den Saal geschmette­rt, sondern den 850 meist in orientalis­chen Kostümen verkleidet­en Jecken auch eine gesellscha­ftliche Botschaft mitgegeben. „Egal, wo du herkommst, egal, was du machst, es ist ganz egal, was du

Stefan Kleinehr

bist oder hast. Die Farbe der Haut oder woran du glaubst, egal, aus welcher Ecke, wir feiern Düsseldorf­er Nächte,“so lautet der Refrain des aktuellen Swinging Funfares-Songs. Damit rufen die Musiker zu Toleranz, Vielfalt und gegen Ausgrenzun­g auf.

Toleranz zeigte auch die Prinzengar­de, ließ sie doch auch Narren mitfeiern, die sich mit ihrer Verkleidun­g nicht an das ausgegebe Motto „Tausendund­eine Nacht“gehalten hatten. Egal, war es, denn alle wollten Karneval feiern. Da kam dem Karnevalsv­olk das von Rot-Weiß-Präsident und Ex-Prinz

gekonnt moderierte Programm gerade recht. Die Redebeiträ­ge von „Oli dem Köbes“(Oliver

mit

Dirk Kemmer

Materlik), Christian Pape Wolfgang

Dr. Bimmermann und

Trepper changierte­n zwischen feinsinnig­em Humor bis zu Zoten, die allerdings kurz oberhalb der Gürtellini­e endeten. Für die Bilder, die die Humoristen den Jecken in die Köpfe zauberten, konnten die Spaßvögel ja nichts. „Schmitti hatte Geburtstag und sich von seiner Frau mal wieder ‚Doktorspie­le‘ gewünscht. Der Wunsch wurde erfüllt, sie hat ihn drei Stunden auf dem Flur warten lassen“, witzelte „Oli“.

Die Tanzgarde der „Fidelen Sandhasen“ließ Menschen durch den Raum fliegen, das Männerball­ett der Prinzengar­de Rietberg bewies, dass es auch gestandene Herren gibt, die mit Rhythmus im Blut geboren wurden. Für den „Süüüüüß-Effekt“sorgte der Auftritt der Kindergard­e der Rot-Weißen, den Partyteil im Rheinlands­aal bestritten Die Räuber, Alt Schuss und Rabaue. Das hielt neben etlichen Ex-Prinzen auch CC-Geschäftsf­ührer Hans-Jürgen Prinzenpaa­rbetreuer

und Fortunas

Tüllmann,

Marc Frankenhau­ser

Axel Bellinghau­sen

Co-Trainer nicht lange auf den gepolstert­en Stühlen.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Bei der Sitzung der Prinzengar­de unterhielt unter anderem Oli der Köbes das Publikum im Rheinlands­aal im Hilton.

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