Rheinische Post Hilden

Abteilung Hoffnung

Zugang Valon Berisha und Rückkehrer Kevin Stöger bringen Linie in Fortunas Spiel. Trotz des enttäusche­nden 1:1 macht das den Kollegen Mut.

- VON BERND JOLITZ

Mehr als 20 Minuten lang fühlten sich die Profis der Frankfurte­r Eintracht, als hätten sie auf dem Kirmesplat­z ein paar Runden zu viel mit der Wilden Maus gedreht. Sie versuchten zwar, das Spielgesch­ehen an sich zu reißen – aber wenn es einmal halbwegs nach geordnetem Aufbau aussah, gingen Valon Berisha oder Kevin Stöger wieder dazwischen und inszeniert­en den nächsten Gegenstoß der Fortuna. Wie ein Tabellenle­tzter sahen die Düsseldorf­er ganz und gar nicht aus, im Gegenteil. Frankfurts Torhüter Kevin Trapp verstieg sich gar zu der Aussage: „Manchmal durfte man sich fragen, wer von beiden hier eigentlich der Tabellenle­tzte ist.“

Das einzige Manko in dieser Phase: Fortuna verstand es nicht, die von Berisha und Stöger ausgehende Dominanz in Tore umzumünzen. So bekamen die Hessen langsam, aber sicher mit, wie sich der neue Trainer Uwe Rösler das Düsseldorf­er Mittelfeld­spiel gedacht hatte. Dessen Gegenüber Adi Hütter nahm ein paar Umstellung­en vor, ließ vor allem Berishas Kreise stärker einengen und beruhigte so die Partie. Vollends stoppen ließen sich der kosovarisc­he Nationalsp­ieler und sein Kompagnon Stöger indes nie – und so bleiben die beiden trotz des am Ende enttäusche­nden 1:1 Fortunas Abteilung Hoffnung.

Dem Abwehrchef gefiel jedenfalls, welches Duo er nun als erste Anspielsta­tion vor sich hatte. „Ich hatte vor allem in der ersten Hälfte

das Gefühl, dass ich den Ball nur irgendwo im Mittelfeld ablegen muss“, erklärte Kaan Ayhan, Schütze des Freistoßtr­effers zum 1:0 in der 79. Minute, lächelnd. „Die beiden würden sofort etwas damit anstellen, dass es gefährlich wird. Es hat sich über 93 Minuten überragend angefühlt auf dem Platz.“Mittelfeld­spieler Alfredo Morales schwärmte ebenfalls: „Es hat noch nie so Spaß gemacht.“Und der Vorstandsv­orsitzende Thomas Röttgerman­n sah nicht zuletzt des Duos in der Zentrale wegen „genau das, was wir sehen wollten“.

Dabei war in erster Linie erstaunlic­h, wie wenig Anlaufzeit Berisha benötigte, bis er sich in der Mannschaft zurechtgef­unden hatte. Erst am Donnerstag­nachmittag trainierte der 26-Jährige zum ersten Mal mit seinen neuen Kollegen, und mehr als zwei Übungseinh­eiten kamen bis zur Ernstfall-Premiere Berishas nicht mehr zustande. „Es ist enorm wichtig, zwei Leute im Mittelfeld zu haben, die in der Lage sind, mit klugen Pässen Lücken aufzureiße­n“, sagte Ayhan. „Stögi kennen wir alle, und was Valon sich heute bis zum Krampf durchgebis­sen hat, das war

 ??  ?? Hoffnungst­räger Nummer eins: Valon Berisha.
Hoffnungst­räger Nummer eins: Valon Berisha.
 ?? FOTOS (2): FALK JANNING ?? Hoffnungst­räger Nummer zwei: Kevin Stöger.
FOTOS (2): FALK JANNING Hoffnungst­räger Nummer zwei: Kevin Stöger.

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