Unitas hat diesmal ME-Sport fest im Griff
Die Haaner Handballer fegen die Gastgeber mit 40:21 aus dem Herrenhaus und leisten damit Wiedergutmachung für die Hinspiel-Abfuhr in eigener Halle. Mettmanns Torhüter Kevin Hubicki verhindert eine noch höhere Niederlage.
Mettmann-Sport – DJK Unitas Haan 21:40 (12:18).
Der DJK Unitas Haan gelang in Mettmann eine beeindruckende Revanche. Im Oberliga-Derby deklassierten die Gäste das Team von Trainer Jürgen Tiedermann, ließen den ME-Sport-Handballern zu keiner Zeit eine Chance auf den Sieg und egalisierten die Hinspielniederlage. „Ich brauchte meine Mannschaft vor der Partie nicht sonderlich zu motivieren“, verriet Unitas-Trainer Kai Müller nach dem Abpfiff und hielt mit seiner Freude nicht zurück: „Heute hat vieles funktioniert und ich glaube, wir müssen lange zurückschauen, wann das letzte Mal einer Auswärtsmannschaft im Herrenhaus so viele Tore gelangen.“
„Respekt an die Jungs, die sicher alles gegeben haben – mehr war aber nicht möglich“
Andre Loschinski Co-Trainer ME-Sport
Eigentlich ist es der Matchplan der Mettmanner, aus einer offensiven Abwehr heraus mit schnellen Gegenstößen zum Erfolg zu kommen. Am Samstag waren es die Gäste, die von der ersten Minute an das Tempo vorgaben und die Begegnung enorm schnell gestalteten. Bis zum 4:4 (7.) war das Nachbarschaftsduell offen, ehe die Unitas förmlich davon rannte. Besonders gegen den offensiv agierenden Raphael Korbmacher fiel den Hausherren wenig ein.
Die Durchschlagskraft fehlte ME-Sport in vielen Phasen des Spiels. Als Marcel Billen nach einer Viertelstunde seinen ersten von insgesamt drei Siebenmetern verwandelte, sahen sich die Mettmanner bereits mit 5:11 im Hintertreffen. Mit drei Toren vor der Halbzeitpause war es Moritz Horn, der den Rückstand vor rund 450 Zuschauern in einem gut besuchten Derby mit 12:18 erträglich aussehen ließ.
„Wenn ich an der starken Leistung meiner Mannschaft etwas aussetzen möchte, dann waren es ein paar Nachlässigkeiten zum Schluss des ersten Durchgangs“, sagte Kai Müller, dessen Schützlinge mit abermals viel Tempo aus der Kabine kamen. In der 39. Minute wuchs der Gäste-Vorsprung das erste Mal auf zehn Tore an. Billen traf per Tempogegenstoß zur Haaner 24:14-Führung. Spätestens als Pascal Schusdzarra nach 42. Minuten auf 28:15 (42.) erhöhte, glaubte niemand mehr an den fünften Heimsieg der Mettmanner. Ein Doppelpack von Rouven Jahn, der zur kommenden Saison zurück zum Ligakonkurrenten LTV Wuppertal wechselt, unterstrich das Debakel für ME-Sport. Mit den Toren von Tim Wittenberg sowie Christian Kruse kurz vor Schluss konnte das Tiedermann-Team nicht mal mehr Ergebniskosmetik betreiben.
Kevin Hubicki stand nach sechs Monaten Pause erstmals wieder für die Hausherren zwischen den Pfosten. Trotz der deutlichen Niederlage machte er eine ordentliche Partie und sorgte dafür, dass die Pleite nicht noch deutlicher ausfiel. „Die Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung und hätte sogar noch höher ausgehen können“, konstatierte Andre Loschinski, Co-Trainer von ME-Sport, nach dem Abpfiff und machte auch die dünne Personaldecke der Mettmanner dafür verantwortlich. Moritz Hebel, Lennard Maesch, Paul d’Avoine und Tim Wittenberg gingen allesamt angeschlagen in das Derby, Stephan Verholen sagte kurzfristig verletzungsbedingt ab. „Respekt an die Jungs, die sicher alles gegeben und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Mehr war aber nicht möglich“, erklärte Loschinski.