Sturmtief legt das Stadtleben teilweise lahm
Die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Die Schulen und Kitas sind an diesem Montag geschlossen.
Sturmtief Sabine hat am Sonntagabend in Düsseldorf die Feuerwehr in Atem gehalten. Bis 21 Uhr wurden rund 35 sturmbedingte Einsätze etwa wegen herabgefallener Äste oder umgestürzter Bauzäune gezählt. Auf einer Baustelle an der Heyestraße in Gerresheim stürzten Betonteile um, ein Baugerüst wurde beschädigt. Ein umgestürzter Baum sorgte dafür, dass die Stadtbahn U79 eine Zeitlang nicht mehr zwischen „Freiligrathplatz“und „Duisburg, Kesselsberg“fahren konnte. Später fuhr die U76 in Richtung Krefeld nicht mehr zwischen „Haus Meer“und „Grundend“.
Angesichts der erwarteten Beeinträchtigungen durch das Sturmtief bleiben in Düsseldorf an diesem Montag die Schulen und Kindertagesstätten geschlossen. „Es findet kein Unterricht statt, allerdings ist für Schüler, die dennoch die Schulen erreichen, ein Notdienst sichergestellt“, teilte das Krisenmanagement der Stadt mit. Das gilt auch für die städtischen Kitas.
Bei Einrichtungen, die nicht in städtischer Trägerschaft sind, sollten die Eltern sich mit den Trägern vorab in Verbindung setzen, riet die Stadt. Die Diakonie Düsseldorf bat die Eltern ihrer 48 Kitas, sie sollten ihre Kinder zuhause lassen. Man werde versuchen, Notgruppen einzurichten, könne das aber nicht garantieren. Auch das Caritas-Familienzentrum Leopoldstraße, die Sinti Kita sowie die St.-Raphael-Kita bleiben geschlossen; in allen Einrichtungen werden Notgruppen eingerichtet sein. Die Awo Düsseldorf lässt ihre Kitas und die Großtagespflegen geschlossen, auch hier soll ein Notdienst eingerichtet werden.
„Die Sicherheit der Kinder geht auf jeden Fall vor“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Schulen, Andrea Lausberg-Reichardt. Entsprechend stehe man hinter der Entscheidung für die Schließung, auch wenn sie für manche Eltern sicher eine Herausforderung
darstelle. „Immerhin ist das so rechtzeitig mitgeteilt worden, dass die Eltern sich über das Wochenende darum kümmern konnten, wie ihre Kinder betreut werden.“Auch der Sprecher der Kita-Eltern, Michail Knaul, sagte, letztlich gehe es um die Sicherheit. Allerdings sei vielen Eltern nicht klar, was im Einzelfall unter Notbetreuung zu verstehen sei: „Man sollte auf jeden Fall morgens in der Kita anrufen, ehe man hinfährt.“
Für die Anmeldung an den weiterführenden Schulen fällt der Anmeldetermin an diesem Montag ebenfalls aus. Diese Anmeldetermine werden am Dienstag, 11. Februar, von 14 bis 18 Uhr nachgeholt.
Geschlossen bleiben an diesem Montag auch alle städtischen Außensportanlagen und weiterhin der Wildpark. Die Stadt riet, auf Besuche der Wälder sowie der Park- und
Friedhofsanlagen zu verzichten.
Eine allgemeine Weisung der Stadtverwaltung an ihre Mitarbeiter gab es nicht, wie Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke sagte. Den Mitarbeitern werde aber nahegelegt, auf die Wetter- und Wegeverhältnisse zu achten. Die Düsseldorfer Angestellten des Telekommunikationskonzerns Vodafone sindvom Unternehmen gebeten worden, nach Möglichkeit im
Home-Office zu arbeiten. „Natürlich gibt es Bereiche, in denen die Leute vor Ort arbeiten müssen, beispielsweise der Sicherheitsdienst oder die Mitarbeiter unseres Shops auf dem Campus“, sagte ein Sprecher. Ansonsten sei Home-Office aber schon deshalb sinnvoll, weil viele Mitarbeiter auch die Betreuung ihrer Kinder neu organisieren müssten.
Bereits am Sonntagnachmittag gab es vielerorts Vorbereitungen auf den Sturm, das Stadtleben wurde davon sichtbar beeinflusst. Die Altstadt-Hausbrauereien Füchschen, Uerige und Zum Schlüssel schlossen wegen der Sturmwarnung bereits am Nachmittag. Auch sonst war es in der Altstadt nachmittags weitgehend menschenleer, viele Außentische waren entfernt und Schirme geschlossen worden. Auch in anderen Stadtteilen schlossen einige Restaurants oder Fitnessstudios früher als sonst – unter anderem, damit das Personal nach Hause gelangen konnte, ehe das Unwetter stärker wird.
Darüber hinaus hieß es auf Anfrage bei der Rheinbahn am Sonntag aber, man werde so lange wie möglich fahren. „Unsere Leitstelle steht in einem stetigen Austausch mit dem Wetterdienst und wird auf mögliche Entwicklungen natürlich reagieren“, kündigte eine Sprecherin an. Bei der Awista waren zunächst keine besonderen Anordnungen zum Herausstellen von Müll und Sperrmüll herausgegeben worden. Wie die Lage sich nun entwickle, bleibe natürlich abzuwarten. Berichte