Rheinische Post Hilden

Woran Fortuna arbeiten muss

Spielerisc­h hat Fortuna unter Trainer Uwe Rösler einen Schritt nach vorne gemacht. Nun geht es darum, an der Psyche zu arbeiten.

- VON PATRICK SCHERER

Erik Thommy war noch nicht bereit für die Antwort auf das Warum. „Obwohl wir beinahe in der kompletten zweiten Hälfte ein Mann mehr waren, haben wir vorne nicht mehr die richtigen Lösungen gefunden. Kurz nach dem Spiel ist es schwierig, zu erklären, woran es gelegen haben könnte“, sagte Fortunas Mann auf dem linken Flügel nach dem unnötigen 1:1 beim VfL Wolfsburg. Nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt war es das zweite Remis in Folge, das sich wie eine Niederlage anfühlte.

Thommys Trainer war kurz nach dem Abpfiff schon einen Schritt weiter und führte das Verspielen einer 1:0-Führung in Überzahl auf fehlendes „Game Management“, wie Uwe Rösler es nennt, zurück. Sein Team müsse lernen, in unterschie­dlichen Phasen des Spiels die richtigen Entscheidu­ngen zu treffen. Und der 51-Jährige führte auch aus, was er damit genau meint: „Die Spieler wissen, was ihnen fehlt: Es ist ein bisschen Cleverness, ein bisschen Ruhe, ein bisschen Mut.“Drei Punkte, an denen er nun mit seinem Team im Hinblick auf die verbleiben­den 13 Spiele arbeiten möchte.

Ruhe Die nötige Ruhe ließ seine Mannschaft vor allem gegen Frankfurt vermissen. Dazu gehört, den Ball in den eigenen Reihen zirkuliere­n zu lassen, den Überblick zu behalten, nicht in Hektik zu geraten. Hinzu kommt, Kontergele­genheiten präzise auszuspiel­en, bei Pässen die Präzision zu wahren.

Cleverness Dieser Punkt war bei beiden Spielen entscheide­nd für das Verspielen der Führung. „Man muss auch mal mit dem Ball zur Eckfahne laufen oder bei einem Foul ein bisschen länger liegenblei­ben, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Da müssen wir cleverer sein“, sagte Rösler nach dem Spiel gegen die Eintracht. Im Spiel gegen Wolfsburg war Fortuna nicht clever genug, die ersten Minuten nach der Roten Karte gegen Wolfsburgs Marin Pongracic für sich zu nutzen und Souveränit­ät auszustrah­len. Immerhin war Andre Hoffmann später clever, als er einen Ballverlus­t von Alfredo Morales und den daraus resultiere­nden Wolfsburge­r Angriff auf Kosten einer Gelben Karte stoppte.

Mut Der wohl schmalste Grat auf dem eine Fußballman­nschaft bei einer Führung wandert ist der zwischen Angriff aufs zweite Tor und Verhinderu­ng eines Gegentreff­ers. Rösler hat eine klare Maßgabe in dieser Hinsicht. Er kritisiert­e gerade in Wolfsburg, dass sein Team im zweiten Durchgang eben nicht mehr diesen Mut auf den Platz gebracht hat. Deshalb betonte Rouwen Hennings: „Wir haben unsere Angriffe zu häufig vertändelt, und der letzte Ball ist nur selten angekommen. Daran müssen wir arbeiten.“

Sport B4

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Zweikampf in der Luft: Fortunas Valon Berisha (li.) und Wolfsburgs Xaver Schlager.

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