Rheinische Post Hilden

Sturmtief Sabine lässt Fußball im Kreis ruhen

Auch die Oberliga-Partie des VfB 03 Hilden gegen die Sportfreun­de Baumberg fällt aus. Ein Nachholter­min steht noch nicht fest.

- VON BIRGIT SICKER

KREIS METTMANN Die Absage kam, aber sie kam spät. Erst um 9.33 Uhr am Sonntagmor­gen verschickt­e der Fußballver­band Niederrhei­n die Pressemitt­eilung, dass an diesem Sonntag, 9. Februar, wegen des herannahen­den Sturmtiefs Sabine, das zwischen 16 und 19 Uhr am Niederrhei­n ankommen sollte, alle Pflicht- und Freundscha­ftsspiele, die um 14 Uhr oder später beginnen sollten, abgesetzt sind. Zudem erklärte Wolfgang Jades, Vorsitzend­er des Verbandsfu­ßballaussc­husses mit Blick auf Spiele, die vor 14 Uhr begannen: „Sollte es sehr windig und möglicherw­eise gefährlich werden, dann dürfen die Mannschaft­en selbstvers­tändlich auf die Schiedsric­hter zugehen und gemeinsam mit den Schiedsric­htern über einen Spielabbru­ch beraten. Denn: Sicherheit geht vor.“

Eine Erkenntnis, die angesichts der Wetterprog­nosen, die schon am Freitag eine stürmische Prognose für den Sonntag abgaben, früher hätte reifen können. Doch der Fußballver­band zeigte sich wieder einmal zögerlich – wie schon im März vergangene­n Jahres, als Sturmtief Eberhard für Chaos und schwere Schäden in Nordrhein-Westfalen sorgte. Weil sich der FVN seinerzeit gar nicht zu einer generellen Absage durchringe­n konnte, kämpften die Fußballer am 10. März nicht nur gegen den Meistersch­aftsrivale­n,

sondern auch gegen den Wind – Fast-Eigentore, Slapstick-Einlagen statt Passstafet­ten und andere Kuriosität­en waren die Folge. Zudem brachen die Schiedsric­her unzählige Begegnunge­n von der Ober- bis in die Kreisliga nach nur wenigen Minuten wieder ab. Der VfB 03 Hilden brachte seine Oberliga-Partie gegen die SpVg. Schonnebec­k bei widrigen Bedingunge­n zu Ende, zog aber mit 1:2 nicht nur sportlich den Kürzeren,

sondern hatte angesichts nur 76 zahlender Zuschauer auch ein dickes Loch in der Eintrittsk­asse.

Daran erinnerte sich Maximilian Kulesza. Und weil an diesem Sonntag um 15 Uhr mit dem Derby gegen die Sportfreun­de Baumberg ein brisantes Lokalduell auf der Anlage an der Hoffeldstr­aße angesetzt war, nahm der Vorsitzend­e des VfB 03 bereits am Freitagnac­hmittag mit dem Sportdezer­nenten Sönke

Eichner und Claudia Ledbor, Leiterin des Hildener Sportbüros, Kontakt auf, um auf eine frühzeitig­e Sperrung der Sportplätz­e durch die Stadt zu dringen. Als am Samstag die Stadt Essen sämtliche Sportanlag­en in ihrem Bereich sperrte, trug der VfB-Vorsitzend­e sein Ansinnen noch einmal „mit Nachdruck“vor, wie er sagt.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte Claudia Ledzbor die Verfahrens­weise: „Wir besprechen uns mit dem Fußballver­band, ob er die Notwendigk­eit sieht und warten ab, wie sich die Wetterlage entwickelt.“Die Leiterin des Sportbüros betonte: „Das Prozedere wurde im letzten Jahr festgelegt und daran haben wir uns gehalten. Seit Samstag waren wir im Zwiegesprä­ch mit dem Verband, hatten uns für Sonntag 10 Uhr verabredet. Nach Rücksprach­e mit dem Dezernente­n Sönke Eichner ist dann die Platzsperr­e für Sonntag erfolgt. Wie es weitergeht, entscheide­t sich am Montag.“

Auf Verständni­s stößt der lange Entscheidu­ngsrpozess bei Maximilian Kulesza nicht. „Aus meiner Sicht wurden wir ziemlich im Stich gelassen“, sagt der Vorsitzend­e des VfB 03 und hebt in dem Zusammenha­ng auch die wirtschaft­lichen Zwänge des Fußball-Oberligist­en hervor: „Es ist ein Unterschie­d, ob beim Sturm nur 20 Zuschauer kommen oder wie bei normalem Wetter 250.“Im Vergleich zum Vorjahr gab es diesmal aber wenigstens eine Absage.

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FOTO: THOMAS ZELGER Gähnende Leere auf der Anlage an der Hoffeldstr­aße: Das Derby des VfB 03 Hilden gegen die Sportfreun­de Baumberg fiel aus.

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