Rheinische Post Hilden

DEG jagt den Rekord der Haie

Die Kölner halten in der Deutschen Eishockey Liga die Tiefstmark­e bei Gegentoren.

- VON BERND JOLITZ

Am Sonntag kommen die Kölner Haie zum rheinische­n Derby in den ISS Dome – und dennoch ist diese Partie für die DEG nicht der absolute Fixpunkt des Eishockey-Wochenende­s? Schwer vorstellba­r, doch diesmal hat der Klassiker so starke Konkurrenz, dass er zumindest aus dem sportliche­n Blickwinke­l einmal in den Hintergrun­d tritt. Am Freitag um 19.30 Uhr nämlich gastieren die Düsseldorf­er beim ERC Ingolstadt, und in dieser Begegnung könnten sie einen Riesenschr­itt in Richtung direkte Qualifikat­ion für das Play-off-Viertelfin­ale machen.

Fünf Punkte trennen aktuell den Sechstplat­zierten DEG von ihrem Verfolger Ingolstadt, im Falle eines Sieges wären es also bereits acht. Bei dann noch acht ausstehend­en Spielen wäre das eine Herkulesau­fgabe für die Oberbayern; hinzu kommt, dass der Achte Wolfsburg und der Neunte Nürnberg sogar neun Zähler Rückstand auf die DEG haben.

„Aber auch mit acht Punkten Abstand wären wir noch nicht durch“, mahnt Torhüter Mathias Niederberg­er, der beim 1:0-Sieg im Nachholspi­el gegen Augsburg am Mittwochab­end wieder einmal der überragend­e Akteur auf dem Eis war. Der 27-Jährige jagt mit seinen Vorderleut­en dank seines fünften Shutouts (Zu-Null-Spiels) dieser Saison einen ganz besonderen Rekord: Bis jetzt stehen für die DEG 95 Gegentreff­er zu Buche, und den bisher besten Wert nach 52 Hauptrunde­nspielen verzeichne­ten die

Kölner Haie in der Saison 2016/17 mit 109 Gegentoren. In den neun Partien bis zu den Play-offs dürften Niederberg­er und sein Goalie-Kollege Hendrik Hane also noch höchstens 13 Mal hinter sich greifen und dürften sich fortan beste Abwehr der DEL-Geschichte nennen.

Für Niederberg­er ist das allerdings nicht das große Thema. „Darauf achte ich nicht – aber probieren wir’s mal“, sagt der Torhüter augenzwink­ernd. „Fangquoten, Shutouts, alles wunderbar. Aber so etwas bleibt ein untergeord­netes Ziel. Ich fühle mich prima, und wir spielen ziemlich stabil um unser Tor herum.“

In Sachen Stabilität kommt auf die DEG allerdings ein neues Problem zu, denn Trainer Harold Kreis muss ohne Nationalve­rteidiger Bernhard Ebner planen. „Bernhard musste gegen Augsburg mit Leistenbes­chwerden vom Eis“, erklärt der Coach. „Die Untersuchu­ng hat ergeben, dass er rund zwei Wochen ausfallen wird. Vielleicht müssen wir etwas anders machen, denn diese Verletzung­en häufen sich jetzt.“

Zur Unzeit, denn in Ingolstadt und am Sonntag um 16.30 Uhr gegen Köln werden wichtige Weichen gestellt. „Wir sprechen nicht von einem Endspiel, wir nennen es Big Points, die jetzt zu holen sind“, sagt Kreis. Wenn alle Formalität­en rechtzeiti­g geklärt werden, kann der Finne Niclas Lucenius schon gegen Kön dabei helfen. Die DEG holte den 30-jährigen Stürmer am Donnerstag vom finnischen Klub HPK, bei dem er in dieser Spielzeit in 43 Spielen 22 Punkte (sechs Tore, 16 Vorlagen) erzielt hat.

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FOTO: HÄFNER Mathias Niederberg­er feiert seinen fünften Shutout der Saison.

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