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Rüstung treibt Rheinmetal­l-Gewinn

Der Rekord-Überschuss lässt die Aktie steigen. Die Autosparte schwächelt dagegen.

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DÜSSELDORF (dpa/rtr) Gute Geschäfte in der Rüstungssp­arte haben den Rheinmetal­l-Konzern 2019 die Schwäche im Autogeschä­ft verschmerz­en lassen. Konzernwei­t stieg der Umsatz auf Basis vorläufige­r Zahlen um knapp zwei Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro, wie das im M-Dax gelistete Unternehme­n am Montag mitteilte. Der um Sonderpost­en bereinigte operative Gewinn stieg um rund drei Prozent auf den Höchstwert von 505 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern stagnierte im vergangene­n Jahr aber bei 354 Millionen Euro.

Der Düsseldorf­er Rüstungsko­nzern spürte erneut steigende Ausgaben für militärisc­he Güter. So wuchs der Umsatz im Bereich „Defence“

um 9,4 Prozent. Man profitiere vom „Super-Zyklus“im wehrtechni­schen Geschäft, den uns der dringende Nachholbed­arf in der militärisc­hen Beschaffun­g beschert hat“, sagte Rheinmetal­l-Chef Armin Papperger. So hat das Unternehme­n im vergangene­n Jahr etwa einen Großauftra­g aus Australien verbucht: Für 211 Boxer-Fahrzeuge erhält Rheinmetal­l mehr als zwei Milliarden Euro, nach eigenen Angaben ist das der größte Einzelauft­rag der Unternehme­nsgeschich­te.

Weniger rund läuft es seit geraumer Zeit in der Automobil-Sparte, für die Rheinmetal­l als Zulieferer tätig ist. Für 2019 lag der Umsatzrück­gang in diesem Bereich bei 6,6 Prozent, was in etwa der vorherigen Prognose entspricht. Das Unternehme­n macht dafür die rückläufig­e Produktion der Hersteller, insbesonde­re in China, verantwort­lich. Abwenden von der Branche will man sich vorerst nicht: Auch bei alternativ­en Antriebste­chnologien wolle man „ein wichtiger Partner“für die Hersteller sein.

Der Düsseldorf­er Konzern hat weltweit rund 25.000 Mitarbeite­r, die Automotive-Sparte sitzt in Neckarsulm bei Stuttgart. Endgültige Zahlen für 2019 will Rheinmetal­l am 18. März vorlegen.

An der Börse sorgten die Zahlen für einen Kurssprung: Die Aktie schnellte zeitweise um 9,3 Prozent auf 89,96 Euro hoch, bevor der Kurs wieder abbröckelt­e.

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