Finnen bei Uniper kurz vor dem Ziel
Fortum erhält grünes Licht aus Russland. Konzern-Chef Lundmark geht zu Nokia.
DÜSSELDORF (dpa) Im Ringen um die Mehrheit beim Düsseldorfer Kraftwerksbetreiber Uniper sieht sich der finnische Energiekonzern Fortum kurz vor dem Ziel. Die russische Antimonopolbehörde habe den Erwerb von weiteren Uniper-Aktien gebilligt, teilte Fortum am Montag mit. Die Fusionsfreigabe werde in den kommenden Wochen erwartet. Fortum hält bislang 49,99 Prozent an Uniper und hat sich weitere mehr als 20 Prozent gesichert, die bislang von Investoren gehalten werden. Ein Veto aus Russland hatte bisher die Übernahme der Mehrheit durch Fortum blockiert.
Uniper nehme die Veröffentlichung Fortums zur Kenntnis, erklärte ein Sprecher des Düsseldorfer
Unternehmens. „Klar ist: Es stehen noch weitere Genehmigungen aus und die heutige Entscheidung hat keine direkte Auswirkung auf Unipers Aktionärsstruktur.“Uniper hatte sich lange gegen die Übernahme durch Fortum gestemmt. Der finnische Staatskonzern steht zugleich vor einem Chef-Wechsel: Pekka Lundmark geht zum 1. September zum Netzwerk-Ausrüster Nokia, wie Fortum mitteilte. Auch nach Lundmarks Abgang werde sich an der Strategie von Fortum mit Blick auf Uniper nichts ändern, versicherte der Chef des Fortum-Verwaltungsrats, Matti Lievonen. Lundmark hat sich bei der Uniper-Belegschaft in Düsseldorf wegen der feindlichen Übernahme wenig Freunde gemacht. Der frühere Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte ihn einen „Wolf im Schafspelz“genannt. Lundmark sagte, er verlasse Fortum schweren Herzens. Die Alternative eines Wechsels zu Nokia sei aber zu attraktiv gewesen, um sie nicht zu nutzen.