Rheinische Post Hilden

Flyer für mehr Grün in Vorgärten

Bürger sollen statt Steingärte­n die klimafreun­dliche Variante anlegen.

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(gaa) Die Politik möchte die Bürger bei der Gestaltung ihrer Vorgärten zum Umdenken bewegen: Weg von den in den vergangene­n Jahren in Mode gekommenen Steingärte­n, zurück zum Grün. Im Ausschuss für öffentlich­e Einrichtun­gen wurde dafür am Montag der Flyer „Mach‘s bunt“vorgestell­t.

Der Flyer soll Garteninha­ber auf eine positive Weise zum Handeln motivieren. Dass die Landesbauo­rdnung NRW im Grundsatz sogar dazu verpflicht­et, Vorgärten zu begrünen, ist nur eine Randnotiz. Vielmehr werden im Flyer die Vorteile einer umfangreic­hen Begrünung dargestell­t. So soll es unter anderem positive Effekte bei der Abkühlungs­funktion des Vorgartens in Hitzeperio­den, bei der Insektenfr­eundlichke­it und bei der Regenrückh­altung geben. Diese Aspekte werden den negativen Auswirkung­en von versiegelt­en Vorgärten gegenüberg­estellt: Graue Vorgärten heizen sich in Hitzeperio­den stark auf und geben diese Wärme vor allem in der Nacht wieder ab. Das führt zur Aufheizung der Gebäude. Versiegelt­e Vorgärten speichern kein Regenwasse­r. Dieser Umstand kann bei Starkregen­ereignisse­n zu Überflutun­gen der Kellerräum­e führen. Insekten und Vögel finden in naturferne­n Vorgärten keine Nahrung. Außerdem sollen Steingärte­n – anders als von vielen gedacht – nicht besonders pflegeleic­ht sein.

Für Klaudia Zepunkte (SPD) ist jeder Steingarte­n ein „Schandmal“. Sie wünscht sich für die Zukunft, dass die Verwaltung mehr Kampagnen für die klimafreun­dliche Variante und Grün startet. Einen Schritt weiter geht die Baumschutz­gruppe Düsseldorf. Sie fordert in einem offenen Brief, dass die Stadtverwa­ltung dem Rat schnellstm­öglich eine rechtssich­ere Vorgartens­atzung vorlegt. Zwar verfügt die Stadt schon seit 1978 über eine Regelung, die unter anderem vorsieht, dass Eigentümer nach Möglichkei­t Bäume in ihren Gärten pflanzen sollen und diese nicht komplett für Stellplätz­e versiegeln dürfen. Doch da offenbar kaum Kontrollen stattfinde­n und es trotz Klimawande­l immer mehr Steingärte­n gibt, stellt die Initiative die Forderung zum Schutz der Düsseldorf­er Vorgärten.

Die Vorgartens­atzung war auch Thema im Ausschuss. Die Beigeordne­te Helga Stulgies erklärte, dass die heutige Satzung nicht korrekt sei. Das dafür zuständige Bauamt sei mit einer Überarbeit­ung der Satzung bereits beauftragt.

Ihre Meinung

Was halten Sie von Steingärte­n? Soll die Stadt wegen des Klimawande­ls stärker gegen sie vorgehen? Schreiben Sie uns an duesseldor­f@ rheinische-post.de.

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