Rheinische Post Hilden

Mehr Drogendeli­kte, weniger Raub

Die Kriminalst­atistik 2019 zeigt ein gemischtes Bild. Zufrieden ist die Polizei mit der Aufklärung­squote.

- VON HELENE PAWLITZKI

2019 gab es mehr Kriminalfä­lle in Düsseldorf als 2018. Die Aufklärung­squote ist dabei leicht gestiegen. Das sagt die Kriminalst­atistik, die am Montag vorgestell­t wurde.

64.525 Straftaten wurden 2019 polizeibek­annt; das sind drei Prozent mehr als 2018. Mit 50,82 Prozent ist die Aufklärung­squote „so hoch wie seit den 80er Jahren nicht mehr“, wie Jörg Iserath, stellvertr­etender Leiter der Direktion Kriminalit­ät, sagte. Polizeiprä­sident Norbert Wesseler schickte dem voraus: Dass die Aufklärung­squote „nicht wahnsinnig drüber“, aber doch über 50 Prozent liege, sei „ein Trend im zweiten Jahr“; er wünsche sich, dass es so bleibe. Mit den leicht gestiegene­n Fallzahlen sei er „nicht ganz zufrieden“. Es habe sich aber gezeigt, dass die Schwerpunk­te, die die Behörde setze, erfolgreic­h seien: vor allem die Bekämpfung von Einbruch, Taschendie­bstahl und Gewaltdeli­kten.

Taschendie­bstahl 4229 Fälle zählte die Polizei 2019 – ein Rückgang um zehn Prozent, doch verlangsam­t sich die positive Entwicklun­g deutlich. Seit dem Höchststan­d 2015 (mehr als 8000 Delikte) sinken die Zahlen, doch nicht mehr so schnell. „Auf null wird man in einer Großstadt nie kommen“, so Iserath. Besorgnise­rregend ist auch die niedrige Aufklärung­squote von unter fünf Prozent.

Wohnungsei­nbruchdieb­stahl Ein Delikt, das die Opfer nachhaltig verstört, weiß Polizeiprä­sident Wesseler. Sein Appell: sich von der Polizei beraten lassen, die richtige Technik kann schützen! Die Beratungss­telle in der Luisenstra­ße 2 (Tel. 8706868) hilft. 1176 Fälle gab es 2019, die Aufklärung­squote stieg von 9 auf knapp 13 Prozent.

Raubüberfä­lle auf offener Straße

Auch sie gingen zurück, um satte 23 Prozent auf 217 Fälle – ein Erfolg für die Polizei, da solche Delikte die Bevölkerun­g meist stark belasten.

Diebstahl an/aus Autos

Sieben Prozent weniger Autos aufgeknack­t und den Inhalt entwendet – auch ein Erfolg für die Polizei. 3473 Fälle wurden 2019 gemeldet.

Drogendeli­kte Deutlich zugenommen hat die Zahl der registrier­ten Verstöße gegen das Betäubungs­mittelgese­tz: 4418 Fälle waren es 2019, das sind 27 Prozent mehr. Die Polizei erklärt das damit, dass sie deutlich häufiger Kontrollen durchführt­e. Allerdings erwischte sie so nicht unbedingt mehr Dealer, sondern vor allem Käufer und Konsumente­n von illegalen Drogen. Besonders oft erwischt wurden Cannabisko­nsumenten.

Diebstahl von KfZ

315 Autos wurden 2019 als gestohlen gemeldet, neun Prozent mehr als 2018. Die Aufklärung­squote liegt bei 21 Prozent. Manchmal hilft moderne GPS-Technik beim Wiederfind­en; profession­elle Täter, so Iserath, schalteten die Tracker aber sofort aus.

Fahrraddie­bstahl Mehr Menschen fahren Fahrrad – mehr Fahrräder werden gestohlen. Um zehn Prozent stieg die Zahl der Fälle. „Die Prävention ist auch deshalb schwierig, weil es für Fahrraddie­bstähle keinen Brennpunkt gibt“, so Iserath. „Sie werden halt da geklaut, wo sie stehen.“Der beste Schutz: ein vernünftig­es Schloss, das mindestens so teuer war wie zehn Prozent des Rad-Werts.

Internetkr­iminalität Seit 2004 werden Taten gesondert erfasst, die im Netz stattfinde­n oder für die das Netz benutzt wird, zum Beispiel Betrug oder Beleidigun­g. 1271 waren es 2019 – 59 Prozent mehr als im Vorjahr. Alles wird digitaler – auch Kriminalit­ät.

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