Rheinische Post Hilden

Gutt vor Ablösung als Fraktionsc­hef

Nach dem Debakel auf dem Parteitag legt der Vorstand ihm einen Rücktritt nahe.

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(arl) Nach der verheerend­en Niederlage auf dem Parteitag wird Rüdiger Gutt wohl auch vorzeitig sein Amt als CDU-Fraktionsc­hef verlieren. Der Fraktionsv­orstand legte ihm in einer Sitzung am Montagaben­d nahe, das Amt bereits rund sechs Monate vor der Kommunalwa­hl zur Verfügung zu stellen. Gutt hatte diesen Schritt zwei Tage nach dem Aus für seine erneute Ratskandid­atur noch nicht angeboten. Er erbat sich Bedenkzeit. Als Kandidat für die Nachfolge wird Rolf Tups gehandelt.

In der Fraktion ist man auf eine schnelle Lösung bedacht. Gutt wird nicht mehr die Autorität zugetraut, um die Fraktion zu führen. Zugleich wären die formale Hürden für eine Abwahl hoch. Dazu kommt, dass der Umwelt- und Planungspo­litiker, den auch interne Kritiker für das abrupte Ende seiner Ratskarrie­re bedauern, durch einen Rücktritt die Initiative behalten könnte. Gutt war nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Das ungeschick­te Vorgehen des langjährig­en Ratsherrn im Vorfeld der Ratskandid­atur löst Kopfschütt­eln in der Partei aus. Gutt wollte aus Derendorf-Ost nach Ludenberg Nord/Grafenberg/Hubbelrath/ Knittkuhl wechseln, weil er sich ein Direktmand­at versprach. Er fiel aber bei den Mitglieder­n vor Ort durch, ein Last-Minute-Wechsel nach Golzheim scheiterte ebenfalls. Als Folge verliert er auch seinen Platz auf der Reservelis­te.

Weggefährt­en wundern sich, wie falsch Gutt offenbar seine Chancen eingeschät­zt hat. In beiden angestrebt­en Wahlkreise­n verlor er gegen Politiker mit tiefer Verwurzelu­ng vor Ort.

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