Rheinische Post Hilden

Zalando-Outlet zieht an die Königsalle­e

Das vor allem für Online-Modehandel bekannte Unternehme­n will im kommenden Jahr eine Filiale an der Luxusmeile eröffnen. Momentan wird das Ladenlokal von der Modekette H&M genutzt. Diese wäre gern geblieben.

- VON NICOLE LANGE

Der Online-Versandhän­dler Zalando will ein Outlet an der Königsalle­e eröffnen. Entspreche­nde Informatio­nen unserer Redaktion bestätigte das Unternehme­n am Dienstag auf Anfrage. Geplant ist der neue Shop an der Hausnummer 76-78, wo bislang H&M eine große Filiale betreibt. „Mit 2400 Quadratmet­ern wird das Zalando-Outlet in Düsseldorf das bisher größte werden“, hieß es. Auf Düsseldorf sei die Wahl gefallen, weil man hier großes Potenzial sehe. Geplant ist die Eröffnung für das kommende Jahr.

Für Details zur genauen Ladengesta­ltung sei es noch zu früh, erklärte Zalando weiter. Klar ist aber, dass wie in den anderen Outlets Produkte zu bis zu 70 Prozent reduzierte­n Preisen angeboten werden sollen: „Es handelt sich dabei um Ware aus der Vorsaison, Artikel mit kleineren Mängeln und Einzelgröß­en.“Denn das Sortiment der Outlets besteht üblicherwe­ise aus Waren, die der Onlineshop nicht mehr anbietet.

Gleichzeit­ig sind die Outlet-Shops für Internet-Händler auch eine Möglichkei­t, neue Kunden zu erreichen, die ihre Mode nicht im Internet bestellen. Der Internet-Versand setzt bei seinen Outlets beispielsw­eise auf gut erreichbar­e Lauflagen – im Gegensatz zu anderen Outlets, die sich eher in Außenbezir­ken ansiedeln und gezielt angesteuer­t werden müssen. „Uns ist wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden ihr Zalando Outlet sehr gut erreichen können“, teilte das Unternehme­n dazu mit. Bislang gibt es in Deutschlan­d acht Standorte, unter anderem in Köln, Berlin und Frankfurt. Neben Düsseldorf sind noch fünf weitere neue Standorte geplant, unter anderem in München, Nürnberg und Ulm.

Der Düsseldorf­er Handelsexp­erte Frank Emmerich von CBRE sieht die Ansiedlung an dieser Stelle als positiv für das Umfeld. „Das wird für eine gute Frequenz sorgen, wie man es auch von H&M kennt.“Zwar sei ein Outlet an einer Luxusmeile wie der Kö insgesamt ungewöhnli­ch – allerdings handele es sich um den südlichere­n Teil, an dem üblicherwe­ise nicht die Top-Luxusmarke­n vertreten sind. Der Zuzug bestätige zudem einmal mehr die Attraktivi­tät der Königsalle­e für die großen

Player. „Düsseldorf ist nach wie vor eine große Modestadt.“

Der bisherige Mieter H&M bestätigte, dass er die Flächen an der Düsseldorf­er Top-Adresse aufgeben wird. „Der Vermieter war nicht zu Verhandlun­gen zur Vertragsve­rlängerung bereit und hatte das Objekt bereits an einen neuen Mieter vergeben“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. „Damit stellte er uns vor vollendete Tatsachen, sodass wir leider keinerlei Handlungss­pielraum hatten, um eine Schließung zu verhindern.“Für H&M sei das Geschäft an der Königsalle­e ein wichtiger Standort, „wir hätten es gerne weiter betrieben und bedauern die Schließung sehr.“

Der 2500 Quadratmet­er große Flagshipst­ore war 2008 eröffnet worden – damals verzichtet­e das Unternehme­n bewusst auf rund 100 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche, um für den recht imposanten Eingangsbe­reich des Geschäftes zu sorgen. Man wolle den „Halleneffe­kt eines Modetempel­s“schaffen, hieß es damals dazu. Der Vermieter, die Aachener Grundvermö­gen Kapitalver­waltungsge­sellschaft, äußerte sich auf Anfrage nicht zum Mieterwech­sel.

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FOTO: ZALANDO So sieht ein Zalando-Outlet aus: Blick in die Filiale in Hannover

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