Rheinische Post Hilden

Mega-Kanalbaust­elle liegt im Zeitplan

Schon seit 13 Monaten lässt die Stadt den Regenwasse­rkanal in der Elberfelde­r Straße erneuern. Die Arbeiten werden voraussich­tlich noch bis Oktober dauern und auch den Verkehr behindern.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Das Kanalbau-Projekt ist das mit Abstand längste (22 bis 24 Monate) und aufwendigs­te (Kosten rund 1,5 Millionen Euro) der Stadt. Es ist in fünf Bauabschni­tte eingeteilt – und liegt im Zeitplan. Abschnitt 1 ist bereits fertig. Aktuell werden die Regenwasse­r-Hausanschl­üsse im Bauabschni­tt 2 voraussich­tlich bis etwa Ende März an den neuen Regenwasse­rkanal angeschlos­sen. Danach wird die aufgerisse­ne Fahrbahn der Elberfelde­r Straße neu asphaltier­t.

Dann erreicht die Wanderbaus­telle die Kreuzung Elberfelde­r Straße/ Oststraße. Dort wird eine Baustellen-Ampel aufgestell­t. Die Elberfelde­r Straße wird im Kreuzungsb­ereich für die Bauabschni­tte 3 (voraussich­tlich bis Ende Juni) und 4 (bis Ende Juli) halbseitig gesperrt. Es steht für jede Fahrtricht­ung auf der Elberfelde­r Straße jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung, teilt die Stadt Hilden mit.

Deshalb kann sich die Wartezeit für den Verkehr vor der Baustellen-Ampel verlängern. Eine Zufahrt von beiden Seiten der Oststraße in den Kreuzungsb­ereich wird nicht möglich sein. Deshalb wird eine Umleitung ausgeschil­dert. Im letzten Bauabschni­tt 5 (bis Mitte September) wird die Oststraße zwischen Elberfelde­r Straße und Fuchsbergs­traße zur Einbahnstr­aße, sodass eine Zufahrt nur noch von Elberfelde­r Straße aus möglich ist. Im Oktober 2020 soll das Großprojek­t nach rund 20 Monaten Bauzeit fertig sein.

Warum wird eigentlich dieser ganze Aufwand betrieben? Die alten Regenwasse­rkanäle sind etwa 70 Jahre alt. Sie haben ihre Nutzungsda­uer erreicht und müssen durch neue und größere Rohre ersetzt. Damit sorgt die Stadt auch dafür, dass die Hildener bei Starkregen keine nassen Füße bekommen.

Die Kommune hat ein Trennsyste­m. Regen- und Schmutzwas­ser werden in getrennten Kanälen abgeleitet. Damit spart die Stadt

ihren Bürgern, den Gebührenza­hlern, Geld. Denn nur das Abwasser wird separat zur Kläranlage geleitet und dort gereinigt. Das Regenwasse­r wird in die Itter oder Bäche geleitet.

Dabei spielt die neue Regenwasse­ranlage Elberfelde­r Straße eine wichtige Rolle. Sie fängt das Regenwasse­r auf und drosselt es von 136 Liter pro Sekunde auf 16 Liter pro

Sekunde. „Unter der Erde liegt ein Speicher, der rund 245 Kubikmeter fasst“, erläutert Dieter Drieschner, Sachgebiet­sleiter Stadtentwä­sserung. Durch die Drosselung können sich Schwebstof­fe im Regenwasse­r (etwa Reifenabri­eb) absetzen. Diese besonders verschmutz­te Wasser (etwa 37 Kubikmeter) wird dann mit einer Pumpe in den Schmutzwas­serkanal gepumpt und im Klärwerk gereinigt. „Das bedeutet einerseits eine mengenmäßi­ge Entlastung der Itter und gleichzeit­ig eine Reduzierun­g der eingeleite­ten Schmutzfra­chten.“

Die Stadt steckt jedes Jahr rund 200.000 Euro in den Unterhalt und zwei bis 2,5 Millionen Euro in die Erneuerung ihres Kanalnetze­s. Die Investitio­nen finanziere­n die Einwohner komplett über Gebühren.. Laut Steuerzahl­erbund NRW sind die Abwasserta­rife in Hilden 2020 trotzdem die niedrigste­n im Kreis Mettmann. Weil die Stadt gut wirtschaft­et und kontinuier­lich in den Unterhalt und die Erneuerung des Kanalnetze­s investiert hat.

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RP-FOTO: STEFAN KÖHLEN Die neuen Kanalrohre sind in diesem Abschnitt der Elberfelde­r Straße bereits verlegt worden. Voraussich­tlich Ende März erhält die aufgerisse­ne Straße eine neue Fahrbahn.
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FOTO: STEFAN KÖHLEN Der neue Kanal ist viel größer dimensioni­ert als der alte. Damit reagiert die Stadt auf die Zunahme von Starkregen-Ereignisse­n und schützt ihre Bewohner vor Überschwem­mungen.

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