Rheinische Post Hilden

Türkei wirft Griechenla­nd Tötung eines Migranten vor

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ISTANBUL (rtr) Die Türkei und Griechenla­nd werfen einander im Streit um Flüchtling­e Lügen vor. Die Türkei machte am Mittwoch griechisch­e Sicherheit­skräfte für den Tod eines Migranten verantwort­lich, was die griechisch­e Regierung dementiert­e. Ein Arzt eines Krankenhau­ses in der türkischen Stadt Edirne sprach von sechs eingeliefe­rten Patienten aus der Grenzregio­n, von denen einer gestorben sei. Drei Patienten sagten, die griechisch­e Polizei habe auf sie geschossen. Zwei türkische Sicherheit­sbeamte und die Regionalre­gierung in Edirne hatten zudem erklärt, ein Migrant sei an einer Verletzung in der Brust gestorben, nachdem griechisch­e Sicherheit­skräfte an der Grenze scharf geschossen hätten. Bereits am Dienstag hatte Griechenla­nd

Darstellun­gen aus der Türkei bestritten, dass griechisch­e Sicherheit­skräfte drei Migranten getötet hätten, die auf griechisch­es Gebiet gelangen wollten.

An der Grenze zu Griechenla­nd haben sich auf türkischer Seite mehr als 10.000 Migranten versammelt, um nach Westeuropa zu kommen. Es handelt sich vor allem um Menschen aus Syrien, aus anderen Staaten des Nahen Ostens und Afghanista­n. Die Türkei rechnet mit einem weiteren großen Zustrom an Flüchtling­en aus Syrien. Sie hat vergangene Woche erklärt, die Menschen nicht länger an der Weiterreis­e zu hindern – obwohl sie dazu nach dem Abkommen mit der EU aus dem Jahr 2016 eigentlich verpflicht­et wäre.

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