Rheinische Post Hilden

Das empfiehlt die Polizei

- VON CHRISTOPH WEGENER

Enkeltrick, falsche Polizeibea­mte, Gewinnspie­labzocke – um telefonisc­h an das Geld und die Wertsachen von potentiell­en Opfern zu gelangen, setzen Betrüger auf unterschie­dliche Maschen und Tricks. Einige einfache, aber wichtige Regeln können helfen, die Lügen schnell zu durchschau­en und den Betrugsver­such bereits im Keim zu ersticken.

Die erste Regel lautet: Immer misstrauis­ch sein. Oft gibt es gerade am Anfang eines solchen Gesprächs klare Hinweise, dass es sich beim Anrufer um einen Trickbetrü­ger handelt. So wird der Enkeltrick meistens mit einem „Rate mal, wer am Telefon ist?“eingeleite­t, um den Namen eines Familienan­gehörigen überhaupt zu erfahren. Eingangs sollte man deswegen immer selbst nach dem Namen des Anrufers

fragen oder eine Frage stellen, die nur ein echter Verwandter beantworte­n kann. Wenn man bereits in ein Gespräch verwickelt wurde und der Anrufer um Geld bittet, ist es ratsam, das Telefonat sofort zu beenden, die Nummer des betreffend­en Familienmi­tglieds herauszusu­chen und diesen selbst anzurufen. So kann man sich der Identität des Gesprächsp­artners versichern.

Betrüger, die sich als Polizisten ausgeben, nutzen häufig eine Technik, mit der sich fremde Telefonnum­mern im Display des Angerufene­n anzeigen lassen – und sie nehmen dafür oft den Notruf 110. Dann sollte man erst gar nicht antworten, es ist ein sicheres Betrugsmer­kmal: Vom Notruf aus ruft die Polizei niemals an. Weil sich das inzwischen auch zu den Tätern herumgespr­ochen hat, melden die sich oft auch mit anderen Behörden-Nummern.

Hat man den angebliche­n Polizisten dann am Telefon und verlangt er Auskünfte über Kontodaten, den Inhalt von Schließfäc­hern oder ähnliches, muss man sofort auflegen, selbst die 110 wählen und den Vorfall melden. Die echte Polizei stellt solche Fragen nie am Telefon. Sie bewahrt auch kein Geld oder fremde Wertsachen auf, holt sie schon gar nicht ab.

Generell gilt: Geben Sie Fremden am Telefon niemals persönlich­e Daten oder Informatio­nen über Ihr Vermögen. Geben Sie Fremden niemals Geld oder Wertsachen. Und unterschät­zen Sie nicht den psychische­n Druck, den die meist sehr gut trainierte­n Betrüger am Telefon ausüben, seien Sie im Verdachtsf­all ruhig mal unhöflich, legen auf und rufen selbst die 110. Die echte Polizei wird das verstehen.

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